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Photovoltaik auf dem Hausdach: Was sich 2023 ändert

Steuerbefreiung, mehr Gewinn beim Eigenverbrauch, weniger Bürokratie: Es gibt viele Neuerungen beim Solarstrom. Das Solarcluster Baden-Württemberg hat die Regelungen zusammengefasst.

Lesezeit: 5 Minuten

Mit einer Photovoltaikanlage erzeugen Hauseigentümer günstigen Solarstrom. Nun treten bundesweit neue Regeln in Kraft, die den Strom vom Dach noch wirtschaftlicher machen. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin.

Seit 1. Januar 2023 sind die Ertrags- und Umsatzsteuern bis zu einer installierten Leistung von 30 KW pauschal entfallen. Die bei vielen Stromanbietern ab Januar deutlich steigenden Stromkosten machen es außerdem deutlich lukrativer, den Solarstrom selbst zu verbrauchen. Trotz gestiegener Anlagenkosten sind daher weiterhin 6 % Gewinn pro Jahr möglich.

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Neue Anlageneigentümer profitieren zudem von weniger bürokratischem Aufwand bei der Inbetriebnahme. Wer sich eine Solarstromanlage auf das Hausdach installieren lässt, sollte eine möglichst große wählen, rät Franz Pöter vom Solar Cluster. So kann künftig auch das Elektroauto und die Wärmepumpe mit günstigem Solarstrom versorgt werden. Die Lieferzeit für die Sonnenstromanlagen beträgt derzeit sechs bis zwölf Monate.

Weniger Steuern

Mit dem Jahreswechsel sind Photovoltaikanlagen schlagartig günstiger geworden. Seit dem 1. Januar 2023 ist die Umsatzsteuer für neue Solarstromanlagen bis 30 KW installierter Leistung von 19 auf null % gesunken. Außerdem entfällt die Einkommenssteuer für die solaren Erträge. Bei der Ertragssteuer gilt die Befreiung rückwirkend zum 1. Januar 2022. Auch der Aufwand für die Inbetriebnahme von Anlagen in dieser Größenordnung wird kleiner. Bei ihnen ist dann nicht mehr die Anwesenheit des Netzbetreibers erforderlich. Ein Elektroinstallateur reicht dafür aus.

Eine weitere Neuerung wurde auf den 14. September 2022 vorgezogen: Neue Anlagen mit einer installierten Leistung bis 25 KW können künftig auch mehr als 70 % der Nennleistung in das öffentliche Netz einspeisen. Jede Kilowattstunde Solarstrom im Netz zählt, so die Devise. Solarstrom verdrängt teuren Strom aus Erdgas und senkt die Preise.

Positiv ist auch: Bereits seit Mitte 2022 erhalten neu errichtete Photovoltaikanlagen eine höhere Vergütung für den in das Netz eingespeisten Strom. Die attraktivere Einspeisevergütung gilt für kleine und große Neuanlagen und bleibt bis zum 31. Januar 2024 unverändert bestehen. „In Verbindung mit den rasant gestiegenen Strompreisen lohnen sich Photovoltaikanlagen daher weiterhin finanziell. Und das, obwohl die Anlagen inzwischen teurer geworden sind“, sagt Franz Pöter vom Solar Cluster Baden-Württemberg.

Einspeisevergütung gestiegen

Für kleinere Hausdachanlagen sind die Kosten für die installierte Kilowattstunde Leistung von durchschnittlich rund 1.300 € auf inzwischen 1.700 bis 2.000 € gestiegen. Die Einnahmen der Anlage erhöhen sich jedoch auch, da die Einspeisevergütung attraktiver geworden ist. Betreiber von Photovoltaikanlagen erhalten 20 Jahre lang eine gleichbleibende Vergütung für jede eingespeiste Kilowattstunde Solarstrom.

Bei Teileinspeisung liegt der Vergütungssatz für Hausdachanlagen unter 10 kW installierter Leistung nun bei 8,2 ct/kWh. Das sind rund 30 % mehr als zuvor. Größere Anlagen bis 40 kW installierter Leistung erhalten für den über 10 kW hinausgehenden Anlagenteil 7,1 ct. Geld für die Einspeisung macht die Anlage finanziell lohnender.

Hinzu kommt: Der höhere Strompreis macht es lukrativer, so viel wie möglich von dem günstigeren Solarstrom selbst zu verbrauchen. Aktuell kostet eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz bei bestehenden Verträgen im Schnitt mindestens rund 40 ct. Die Kilowattstunde Solarstrom vom Dach ist dagegen mit rund 14 ct deutlich günstiger. Wer seinen Solarstrom selbst verbraucht, spart also auf jeden Fall 26 ct/kWh. Insbesondere dieser Umstand sowie die gestiegenen Vergütungssätze führen dazu, dass die teurer gewordenen Anlagen immer noch gewinnbringend sind.

Die richtige Anlagengröße

Fachleute raten, je nach finanzieller Leistungsfähigkeit, das Dach voll mit Solarmodulen belegen lassen. „Je größer die Anlage, desto günstiger wird der Einkauf pro kW installierter Leistung“, erklärt Franz Pöter. „Anlagen mit über 15 kW installierter Leistung sind bereits für rund 1.400 €/kW zu haben.“ Die Solarstromkosten sinken daher auf rund 12 ct/kWh.

Kurzfristig betrachtet sind größere Anlagen zwar etwas weniger profitabel. Bei ihnen wächst der Anteil des in das Netz eingespeisten Solarstroms, die Einspeisevergütung dafür ist nicht ganz kostendeckend. Hauseigentümer sollten aber bedenken, dass sie sich künftig verstärkt Wärmepumpen und Elektroautos zulegen werden. Das erhöht den Stromverbrauch. Wer dann eine größere Solaranlage hat, kann den gestiegenen Strombedarf äußerst gewinnbringend mit dem günstigen Solarstrom decken. Das schützt darüber hinaus vor weiter steigenden Strompreisen – klimafreundlich ist es außerdem und verbessert die persönliche CO2-Bilanz.

Volleinspeisung mit eigenen Tarifen

Wer sich eine neue Solarstromanlage zulegt, kann künftig auch den gesamten Solarstrom einspeisen. Bei der Volleinspeisung winken höhere Vergütungssätze als bei der Teileinspeisung: Für den Anlagenteil bis zehn kW installierter Leistung sind sie um rund das Doppelte auf 13 ct/kWh gestiegen. Für den Anlagenteil von zehn bis 40 kW gibt es immer noch 10,9 ct. Das Modell der Volleinspeisung lohnt sich vor allem bei größeren und deswegen günstigeren Anlagen und einem geringen Stromverbrauch.

Das Flexi-Modell ist eine weitere Neuerung: Anlageneigentümer können ab nächstem Jahr zwischen Volleinspeisung und Teileinspeisung wählen. Der Wechsel ist vor jedem neuen Kalenderjahr möglich. Wer beispielsweise eine große Anlage mit Volleinspeisung hat und sich nun ein Elektroautos kauft, darf dann zur Teileinspeisung wechseln. Auf einem Haus können künftig auch zwei Anlagentypen angemeldet werden, eine zum teilweisen Eigenverbrauch und eine zur Volleinspeisung.

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