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topplus Ökologische Trassenpflege

Rinder und Ziegen halten Flächen unter Stromleitungen frei

Der Netzbetreiber Bayernwerk baut das ökologische Trassenmanagement aus. Dabei halten Tiere den Bewuchs klein. Es werden noch weitere Landwirte als Partner gesucht.

Lesezeit: 3 Minuten

Schottische Hochlandrinder im Wald direkt unter einer Stromtrasse: Was auf den ersten Blick wie eine ausgebrochene Herde aussieht, ist in Wirklichkeit ein Beispiel für das „Ökologische Trassenmanagement“ (ÖTM) des Stromnetzbetreibers Bayernwerk, einer Tochtergesellschaft des EON-Konzerns. „Wir haben mit der Beweidung bereits im Jahr 2003 begonnen, wollen das Management jetzt aber ausdehnen. Ziel ist es, das maschinelle Freischneiden des Aufwuchses unter den Stromtrassen durch Tiere zu ersetzen“, erklärt Bernd Lang von der Bayernwerk Netz GmbH aus Bamberg, der zusammen mit seinem Kollegen Melchior Berner für das Beweidungsprojekt zuständig ist.

Die Beweidung ist ein Konzept der ökologischen Trassenpflege unter Hochspannungsleitungen der 110 kV-Ebene in Bayern, kommt aber inzwischen auch bei anderen EON-Töchtern in Deutschland vor. Sie dient dazu, dass Bäume oder Sträucher kurzgehalten werden und nicht in die Stromleitungen hineinwachsen. Die Leiterseile sind auf einer Breite von knapp 50 m gespannt. „Bei anderen Spannungsebenen sind die zu pflegenden Streifen deutlich schmaler, weshalb sich eine Beweidung eventuell nicht lohnen würde“, sagt Lang.

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Landwirte haben freie Hand

Bayernwerk gibt die Bewirtschaftungsform nicht vor, jeder teilnehmende Landwirt kann selbst entscheiden, wie er die Pflege gestalten würde: Mit Rindern, Ziegen oder Schafen, z. B. „Es sind auch Projekte mit Pferden, Schweinen oder Hühnern möglich“, sagt Lang. In der Regel werden aber robuste Wiederkäuerrassen wie Galloways, Hochlandrinder, Coburger Fuchsschafe oder Burenziegen eingesetzt.

Hierfür zäunen die Landwirte die Fläche unter den Leiterseilen ein. Die Größe hängt davon ab, wie viel der Landwirt übernehmen will. Die Partnerschaft sieht dabei so aus:

  • Zu Beginn der Beweidung mäht bzw. mulcht der Netzbetreiber die Fläche auf eigene Kosten frei.
  • Auch Waldflächen werden bei Bedarf in Weideflächen umgewandelt.
  • Dann finanziert Bayernwerk mobile Koppelzäune, die vom Tierhalter individuell versetzt werden können.
  • Der Landwirt stellt die Tiere und sorgt für die tägliche Betreuung einschließlich Wasserversorgung.
  • Er ist auch für die Ausbruchssicherheit der Zäune zuständig. Dazu gehört ein regelmäßiges Freischneiden des Elektrozauns.
  • Die Vergütung wird je nach Region und Aufwand individuell ausgehandelt.

Die Vorteile

Die Beweidung ist für den Netzbetreiber nicht nur günstiger als die bisherige maschinelle Pflege. Es gibt weitere Vorteile:

  • Arbeitssicherheit: Im bergigen Gelände, vor allem am Steilhang ist die Pflege mit den Tieren deutlich einfacher und sicherer, da ein motormanueller Rückschnitt des Bewuchses entfällt.
  • Nach dem Verbiss der Tiere entsteht eine andere Flora sowie eine höhere Artenvielfalt als bei der maschinellen Pflege. „Denn die Flächen magern aus“, erklärt Lang.
  • Lang nennt weitere Vorteile: "Kein Lärm, keine Abgase, keine Bodenverunreinigung durch Öle, keine Bodenverdichtung."

Interessenten können sich melden

Es gibt für Tierhalter noch viel Potenzial, sich zu beteiligen. Denn insgesamt gibt es in Europa tausende Hektar Fläche allein unter den Hochspannungstrassen. Bayernwerk sucht daher nicht nur Tierhalter (auch Hobbylandwirte), sondern ebenfalls Waldbesitzer, die bereit wären, die Fläche unter der Trasse z. B. in Blühwiesen umzuwandeln. „Die Leitungstraßen sind für eine ordentliche Forstwirtschaft eher uninteressant. Denn das Wachstum der Bäume unter den Leiterseilen ist höhenbeschränkt“, erklärt Lang.

Interessenten können sich melden bei Melchior Berner (melchior.berner@bayernwerk.de, Telefon: 0951/30932348) oder Bernd Lang (bernd.lang@bayernwerk.de, Telefon 0951/822415).

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