Die Augsburger Stadtwerke verabschieden sich gegen Ende des Jahrzehnts von ihren Biogas-Bussen. Das berichtet der Bayerische Rundfunk (BR). Zwölf Gas-Busse seien neu bestellt, und 2026 würden noch mal 30 Gas-Busse durch neue Modelle ersetzt, heißt es von den Stadtwerken. Dann aber werde umgerüstet, weg von Gas, hin zu Elektrobussen, teilte Sprecher Jürgen Fergg auf Anfrage des BR mit.

Grund: EU-Richtlinie

Als Grund geben die Stadtwerke die europäische Clean-Vehicels-Richtlinie an. Die "Clean Vehicles Directive" der Europäischen Union gilt in Deutschland über das „Saubere-Fahrzeuge-Beschaffungs-Gesetz“. Dieses sieht vor, dass öffentlichen Auftraggeber bei der Neuanschaffung von Bussen bis Ende 2025 mindestens 45 % „saubere“ Fahrzeuge kaufen müssen. Für den Zeitraum von 2026 bis Ende 2030 müssen bei Anschaffungen mindesten 65 % der neuen Fahrzeuge als „sauber“, die Hälfte davon als emissionsfrei gelten. Unter dem Strich darf also ab 2026 jeder dritte neu gekaufte Bus weder CO₂ noch Stickoxide ausscheiden. Für diesen Anteil kommen laut Bundesregierung Busse, die mit Biogas fahren, nicht in Frage.

Biogas ist umweltfreundlich

Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg betont gegenüber dem Sender die Vorteile der Biogas-Busse in Punkto Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit: „Wir fahren ja mit Biogas, und das Biogas wird hergestellt aus landwirtschaftlichen Abfällen, also nicht aus Lebensmitteln, sondern Abfällen wie Stroh.“ Das bei der Verbrennung von Biogas ausgestoßene CO₂ wird zuvor beim Pflanzenwachstum gebunden. Auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten falle dem Unternehmen die Entscheidung gegen die Biogas-Busse nicht leicht, heißt es von den Stadtwerken. Wie Fergg gegenüber top agrar äußerte, wird das als Kraftstoff verwendete Biomethan bilanziell aus dem Erdgasnetz bezogen.

Förderung vom Bundeswirtschaftsministerium

Erst im April hatte das Bundeswirtschaftsministerium eine neue Förderung im Rahmen der technologieneutralen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ angekündigt. Förderfähig sind Batterie-, Brennstoffzellen-, Batterieoberleitungs- sowie biomethanbetriebene Busse. Auch die zum Betrieb erforderliche Infrastruktur und die Erstellung von Machbarkeitsstudien wird gefördert. Die Förderungen sind Bestandteil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050 und des Zukunftspakets des Konjunkturpakets der Bundesregierung.