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Ripke enttäuscht

Borchert-Aus: Für Geflügelhalter “Symbol für fehlenden Willen der Bundesregierung“

Für die Geflügelhalter hatte Friedrich-Otto Ripke in der Borchert-Kommission mitgewirkt. Dass die Regierung die Vorschläge und die einmalige Aufbruchchance verstreichen ließ, bedauert er sehr.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Auflösung des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) beschäftigt auch die Geflügelhalter. Der Schritt zeige die fehlende Bereitschaft insbesondere des Bundeslandwirtschaftsministeriums, einen klaren, praktikablen Weg für den Umbau der Nutztierhaltung vorzuzeichnen, meint der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG).

„Die Vorgängerregierung und nun auch die Ampelkoalition waren nicht in der Lage, sich ihrer großen Verantwortung zu stellen und den Nutztierstandort Deutschland zukunftssicher zu machen“, erklärt ZDG-Präsident und Mitglied der Borchert-Kommission Friedrich-Otto Ripke.

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Noch nie dagewesene Chance verspielt

Der ZDG erinnert daran, dass die Bundesregierung die einmalige Chance gehabt hätte, die zahlreichen guten und praktikablen Vorschläge, die die Borchert-Kommission in Jahren intensiver Arbeit konzipiert hatte und die gleichermaßen Tierschutz und Wirtschaftlichkeit berücksichtigen, umzusetzen.

ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke erklärt: „Am Anfang dieser Legislaturperiode gab es eine noch nie dagewesene Möglichkeit, die deutsche Nutztierhaltung strategisch für die kommenden Jahrzehnte neu aufzustellen. Doch gesetzgeberisch ist fast nichts erreicht worden, das wirklichen Fortschritt bedeutet hätte. Das ist für mich am Ende Politikversagen!“

Motivation auf dem Tiefpunkt

Gescheitert ist die Kommission bekanntlich an der mangelnden Finanzierung und der Antriebslosigkeit der Regierung, die Vorschläge in die Praxis zu tragen. Ohne Planungssicherheit und finanzielle Entschädigung sind auch die Bauern verständlicherweise nicht bereit, zu investieren.

Ripke hätte sich auch gewünscht, dass die Verbraucher mehr über diese geplanten Fortschritte im Tierschutz informiert worden wären. Stattdessen sei kurzerhand vom Bundeslandwirtschaftsministerium ein neues Biosiegel eingeführt worden, wodurch die Praktiker in der Kommission den Eindruck erhielten, ihre für die konventionelle wie ökologische Tierhaltung geeigneten Vorschläge seien nicht wirklich erwünscht.

Sie fühlen sich weder mit- noch ernst genommen und ihre Motivation für eine weitere Mitarbeit ist aktuell auf einem Tiefpunkt angelangt, so der ZDG-Präsident weiter. „Es ist ärgerlich, dass wir am Ende nur über die Transformation sprechen dürfen, sie aber nicht in die Praxis umsetzen können“, mahnt er.

Sich jetzt mit weiteren Details zu befassen, wenn das Grundkonzept nicht umgesetzt wird, mache keinen Sinn.

Abschließend verweist Ripke auf das jüngst im Bundestag von den Ampel-Fraktionen beschlossenen Tierhaltungskennzeichen-Gesetz, „das nur Stückwerk und kein Ersatz für die komplexen und ausgefeilten Borchert-Vorschläge ist. Es springt mit seiner Beschränkung auf nur eine Tierart Schwein und nur den Lebensmittel-Einzelhandel viel zu kurz. Wir werden den mit diesem Gesetz verordneten Stillstand im Tierwohl-Fortschritt in der Geflügelhaltung nicht akzeptieren können“, erklärte der ZDG-Präsident.

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