In der Gemeinde Kühren im Kreis Plön ist das Geflügelpestvirus H5N8 in einem Geflügelstall aufgetreten. Ein Spezialbetrieb hat daraufhin am Montag rund 76.000 Legehennen getötet. Nach Ministeriumsangaben wurden ein Sperrbezirk mit einem Radius von 3 km und ein Beobachtungsgebiet von 10 km um den Hof errichtet. Es ist bisher der größte in Schleswig-Holstein von der Geflügelpest betroffene Betrieb.
Bei dem Betrieb handelt es sich um eine Bodenhaltung, in dem sich die Hühner über mehrere Etagen frei bewegen können, teilte der Betreiber laut NDR mit. Er habe strenge Hygiene- und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen, "da man ja weiß, dass in dieser Zeit des Vogelflugs das Risiko der Vogelgrippe besteht". Er sei erschüttert und betroffen darüber, dass das Virus dennoch in den Bestand gelangt ist.
„Dies ist ein schwerer Schlag für den betroffenen Betrieb und zeigt, dass sich die Situation im Land in Bezug auf das Geflügelpestgeschehen leider wieder verschärft“, sagte Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht: „Nachdem wir seit Ende Dezember keine Fälle in Geflügelhaltungen mehr verzeichnen mussten, zeigt die derzeitige Zunahme von Fällen bei Wildvögeln und Hausgeflügel, dass der Infektionsdruck aktuell wieder deutlich zugenommen hat. Ich appelliere daher an alle Halter von Geflügel, die bestehenden Hygienemaßnahmen zum Schutz der Bestände aufrechtzuerhalten und wo immer erforderlich zu optimieren.“
In einem Betrieb im Kreis #Plön ist die #Geflügelpest bestätigt worden: 76.000 Tiere müssen getötet werden. Landwirtschaftsminister @JanAlbrecht appelliert an alle Geflügelhalter:innen, die Hygienemaßnahmen aufrechtzuerhalten, um die Bestände zu schützen. https://t.co/bFDPHbGhRu pic.twitter.com/8fcEyChmXs
— Umweltministerium SH (@melund_sh) March 7, 2021
Der Kreis Plön ist der dritte Kreis in Schleswig-Holstein, der innerhalb von zwei Tagen den Ausbruch der Geflügelpest in einer Geflügelhaltung amtlich festgestellt hat. Darüber hinaus hat das FLI aktuell 22 weitere Nachweise der Geflügelpest bei Wildvögeln in den Kreisen Dithmarschen, Ostholstein, Plön, Schleswig-Flensburg, Segeberg, Steinburg, Stormarn und der Hansestadt Lübeck bestätigt. Die Gesamtzahl der im aktuellen Geschehen bestätigten Nachweise bei Wildvögeln erhöht sich damit auf rund 485.
In Schleswig-Holstein erfolgte in bislang neun Geflügelhaltungen mit insgesamt rund 81.000 Stück Geflügel ein Nachweis der Geflügelpest. Bisher sind bundesweit im Rahmen des aktuellen Geschehens knapp 90 Haltungen in bislang elf Bundesländern betroffen.