Waldbauernverband NRW
Borkenkäfer und Corona-Folgen bedrohen Existenz vieler Waldbauern
NRW-Waldbauernpräsident Philipp Heereman fragt sich, ob wir uns jetzt endgültig von der Fichte verabschieden sollen. Es droht eine riesige Borkenkäferplage dieses Jahr...
Besorgt schauen die Waldbauern in NRW auf die aktuelle Situation in den Wäldern des Landes. Das aktuell trockene und warme Wetter lässt den Borkenkäfer schon jetzt fliegen. Mittlerweile ist der Schädling auch in Regionen über 400 Meter aktiv; einer Höhe, in der man bisher davon ausging, verschont zu bleiben.
Die Waldbauern in NRW erwarten, dass 2020 erneut über 15 Mio fm (Festmeter) Fichte durch Käferbefall bzw. Trockenheit geschädigt werden. Ähnlich groß war bereits der Schaden im vergangenen Jahr, d.h. in einigen Monaten werden dann 40 % oder mehr des Fichtenbestandes bzw. 15 % der Gesamtwaldfläche in NRW vernichtet sein.
Dazu Dr. Philipp Freiherr Heereman, Vorsitzender des Waldbauernverbandes NRW: „Es stellt sich die Frage, ob wir uns in NRW komplett von der Fichte verabschieden müssen. Schon jetzt liegt der Schaden in den Wälder durch Dürre, Sturm und Borkenkäfer aus den Jahren 2018-2020 bei 2,1 Mrd. Euro“.
Durch die daraus entstandenen Überkapazitäten sowie einen Corona-bedingten Nachfragerückgang aus der der Holz- und Sägeindustrie sowie nachgelagerten Märkten gibt es quasi keine Nachfrage mehr und die Preise für Holz sind im Keller.
Auch der Absatz von Schadholz nach China funktioniert seit Wochen nur schleppend. Waldbauern erhalten zwar Hilfen zur Beseitigung der Schäden durch Borkenkäfer und zur Wiederaufforstung, doch es muss stark angezweifelt werden, ob viele der Waldbauern die notwendigen Eigenanteile der Förderung für die Räumung und Neupflanzung der Schadflächen sowie die laufenden Bewirtschaftungskosten der Wälder überhaupt noch aufbringen können.
„Diese Entwicklung bedroht die Existenz vieler Betriebe“, so Heereman. Er plädiert dafür, dass die vorhandenen Hilfsgelder aus dem Förderprogramm von Bund und Ländern über 800 Millionen Euro zügig und unbürokratisch auf die Fläche und in die Betriebe müssten. „Dem Wald und den Waldbauern wäre am besten geholfen, wenn es jetzt genauso unbürokratisch ablaufen würde wie bei den Corona Sofort-Hilfen für die anderen Wirtschaftsbereiche“, so Heereman. „Das muss jetzt schnell gehen: sonst übernimmt der Borkenkäfer wieder das Kommando im Wald.“
Grundbesitzerverband wünscht sich Honorierung durch CO2-Senkung
Die Familienbetriebe Land und Forst NRW erneuern in diesem Zusammenhang die Forderung nach einer Honorierung der CO2-Senke des Waldes. Der Wald schaffe wertvolle Leistungen für unser Ökosystem. Ohne gesunde, multifunktionale Wälder leiden der Klimaschutz, die Artenvielfalt, das saubere Grundwasser und die Luft.
Die Wälder in Deutschland binden mehr als 127 Millionen Tonnen CO2 und damit rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft „Diese gilt es künftig aus der CO2 Bepreisung zu honorieren“, so der Vorsitzende Familienbetriebe, Max Elverfeldt. Ein schlüssiges Modell liege seit längerem auf dem Tisch: acht Tonnen C02 pro Hektar x 25 Euro = 200 EUR pro Hektar und Jahr.
Elverfeldt weiter: „Die Forstwirtschaft ist der größte CO2-Senker in unserem Land. Deshalb brauchen wir jetzt ein verlässliches Modell, das die Waldbauern für ihren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz kontinuierlich unterstützt und deren Betrieben die Existenz sichert“.
von Hans Merk
Bei uns in Franken hat der Borkenkäfer auf über 400 m bereits 2006 zugeschlagen
ohne Chemie gibt es kein halten. Aber durch die Trockenheit verdorren jetzt auch jene Fichten die dem Käfer zu klein sind. Ebenso Buche, Birke und natürlich Kiefer. Auch Eichen zeigen mehr und mehr Ausfälle. Duglasie und Tanne werden vom Käfer befallen oder verdorren einfach. ... mehr anzeigen Schlicht Nadelwald und in weiten Teilen Laub werden in Zukunft verschwinden. Wer pflanzt ist Idealist oder Idiot. Die neuen Wälder bestehen aus wenig Laubbäumen, viel Weissdorn und Brombeeren. Letzte Hoffnung sein Robinie und Atlaszeder. Auch für die Forstwirtschaft gilt : wer nicht mit der Zeit geht , geht mit der Zeit! Und unsere Förster können sich ruhig für oder gegen etwas aussprechen, sinnvoll wäre wenn sie arbeiten und nichts sagen, da sie bereits genug Schaden angerichtet haben! weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Dr. Willi Billau
NGOs wollen Pestizidverzicht!
Wer Kalamitäten wie die unsägliche Heuschreckenplage in Afrika, die die Nahrungsgrundlage von Millionen Menschen gefährdet, biologisch bekämpfen will, der lieber Wälder sterben lässt als Maikäfer und Borkenkäfer chemisch zu bekämpfen, der ist nicht nur ein Scharltan, sondern ein ... mehr anzeigen Verbrecher. Wir werden in Zukunft lernen müssen, dass Nahrungsmittelvollversorgung zum Wohlfühlpreis immer mehr zum unkalkulierbaren Risiko wird. Wir müssen aktiv Klimaschutz betreiben, aber dem Landwirt alle produktionssichernden Betriebsmittel lassen. Extensivierung kommt nämlich von selbst, wenn mehrere limitierenden Faktoren zusammenkommen. Das bedeutet aber globale Knappheiten. Deshalb überlegt, was Ihr uns antun wollt, denn ohne uns werden Euch die Konzerne abfüttern! weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser
von Erwin Schmidbauer
Die Politik will das nicht
In den bisherigen CO2-Berechnungen gehen organische Materialien, die relativ schnell umgesetzt werden (Nahrungsmittel, Holz...), die CO2 aus der Luft gezogen haben nicht in die Bilanzen ein. Wenn das so wäre, wäre die Land-und Forstwirtschaft ein starker CO2-Verbraucher, der Konsument, ... mehr anzeigen der diese Nahrungsmittel aber isst und Holz verbrennt, aber der Produzent. Das würde den CO2-Fussabdruck der ganzen Bevölkerung massiv belasten, darum ist das politisch aktuell nicht gewollt. weniger anzeigen
Das meinen unsere Leser