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Meister Laminat entwickelt Wuchshüllen Lignumguard gegen Wildverbiss

Der Fußboden-Hersteller „MeisterWerke“ produziert ab jetzt biologisch abbaubare Wuchshüllen für Neuanpflanzungen in großer Stückzahl aus Fichte.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Wildverbiss ist beim Umbau der Wälder ein großes und kostspieliges Thema. Neu ins Geschäft mit Schutzhüllen für junge Bäume ist die MeisterWerke Schulte GmbH aus Rüthen eingestiegen.

Gegenüber der Lokalzeitung „Der Patriot“ berichtete Geschäftsführer Guido Schulte, dass ein früherer Mitarbeiter aus Bayern auf ihn zugekommen sei, ob der Fußbodenhersteller nicht Partner für die serienmäßige Produktion einer abbaubaren Wuchshülle werden wolle. Ein Prototyp werde bereits in einer Forstfachschule getestet. „Die Hüllen sind ja ein bekanntes Produkt. Aber Franz Eschlbeck war wohl tatsächlich der erste, der sich gefragt hat, warum die immer aus Plastik gefertigt sind“, so Schulte.

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Markt entscheidet

Und so startete die Serienfertigung der Hüllen in Meiste, wo das Unternehmen mit über 700 Mitarbeitern allein im letzten Jahr mehr als 10 Mio. Quadratmeter Fußböden und Paneele herstellte (Umsatz knapp 200 Mio. €).

Die Hüllen werden aus Fichte hergestellt und sind 1,66 mm dünn, diagonal verleimt und vergleichsweise instabil. Sie sollen sich nach fünf bis sieben Jahren zersetzen, erfuhr der Patriot.

Noch werden sie direkt im Dreischichtbetrieb in händischer Fertigung und mit Schablone produziert. Die Stückzahl soll knapp den vierstelligen Bereich erzielen. Schulte will erst einmal in den Markt einsteigen und sehen, wie die Wuchshüllen ankommen.

Nach den ersten Erfahrungen steigt die Produktionszahl zwar, aber das Marktpotenzial liegt immer noch weit darüber: Allein in NRW würden jährlich 2 Mio. Hüllen benötigt, und Eschlbeck ist vertrieblich besonders im waldreichen Bayern und Baden-Württemberg aktiv.

Investitionen in neue Sparte

Die Entscheidung, in eine speziell konstruierte, verkettete Fertigungsanlage zu investieren, sei aber bereits gefallen. Laut Patriot hat die Firma spezielle Sägen angeschafft und eine Transport- und Pressstrecke, Leim-Anlage samt Wärmetunnel, Abstapelung und Vlies-Einbringung installiert. Das hauseigene Engineering-Team übernimmt Montage, Programmierung, Steuerung.

Seit dem vergangenen Herbst laufe die Produktion, mit aktuell 20.000 Hüllen pro Woche. In der Wuchshüllen-Produktion sind insgesamt rund zehn Mitarbeiter eingesetzt. In der Spitze könnten künftig 2 Mio. Wuchshüllen in Meiste gefertigt werden. Für die Vermarktung hat Guido Schulte die neue Firma Lignumguard gegründet.

Das Produkt: Die Wuchshüllen werden in verschiedenen Abmessungen hergestellt: Typisch sind 1,20 m Höhe und 14 oder 29 cm Durchmesser, die schlankeren gibt es aber auch in einer nur 60 cm hohen Version – etwa für kleinere Gewächse wie Weinreben. Das Modell für Laubbäume ist mit einem Baumwoll-Vlies ausgestattet (weil deren Äste zur Seite wachsen und die Hülle sonst quasi mit hochziehen würden).



Die Schutzhüllen werden als flache Matten ausgeliefert – je nach Größe 250 oder 500 Stück pro Palette – und erst vor Ort in die bekannte Röhrenform gebracht. Die Furnierstreifen greifen dann ineinander, weitere Stabilität geben ein Bio-Baumwollband oder ein Mini-Metallclip, der später im Boden korrodiert.

Zaun oder Einzelpflanzenschutz?

Zur Entscheidung, ob für ganze Flächen ein durchgehender Wildschutzzaun oder Einzelschutz finanziell vorteilhafter ist, hat die Hochschule für Forstwirtschaft (Baden-Württemberg) einen „Wuchshüllenrechner“ programmiert, erinnert die Zeitung in dem Zusammenhang. Zu Einzel-Wuchshüllen gebe es dort auch verschiedene Studien.

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