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Spiegel-Bestseller-Autor Ewald Frie über sein Buch "Ein Hof und elf Geschwister"

Stadt und Land, Wandel, Umbruch: Historiker Ewald Frie hat ein Buch über seine Kindheit auf dem Hof in Nottuln, Nordrhein-Westfalen, geschrieben.

Lesezeit: 3 Minuten

Den Wandel miterlebt: Ewald Frie (61) erzählt in „Ein Hof und elf Geschwister“ von seiner Kindheit – eingebettet in die Agrargeschichte Deutschlands. Veranschaulicht durch die Erinnerungen seiner Familie, zeichnet er den stillen Wandel der stolzen bäuerlichen Landwirtschaft in den 1960er-Jahren nach.

Herr Frie, Sie sind Professor für ­Neuere Geschichte an der Universität Tübingen. Aufgewachsen sind Sie mit zehn Geschwistern auf einem Hof in Nottuln, Nordrhein-Westfalen. Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch ­darüber zu schreiben?

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Frie: Ich hatte den Eindruck, dass in den Geschichten meiner Geschwister, die wir uns beim Kaffee so erzählen, was drinsteckt. Die Erinnerungen sind sehr unterschiedlich und die Details verändern sich für jeden Einzelnen.

Wie haben Sie es geschafft, all diese Mosaiksteine zum Spiegel-Bestseller „Ein Hof und 11 Geschwister“ zu ­verweben?

Frie: Ich wollte Erlebnisse sammeln, die sich gut erzählen lassen und im Vergleich mehr ergeben als allein. Dafür bin ich mit meinen Geschwistern gedanklich durch unser Elternhaus gegangen: Was fällt ihnen zur Küche ein? Wie war der Heiligabend? Das Buch ist also keine Autobiografie; es sind elf Biografien, die man unter sonst gleichen Bedingungen nebeneinanderhält.

Die landwirtschaftliche Blase verlassen und Akademiker werden – wie war das für Sie?

Frie: Es gab viele Erstakademiker ­während meines Studiums. Geistes­wissenschaft sollte auch nützlich sein, das ist mir ein Anliegen geblieben. ­Daher zeigt das Buch die Welt unserer Kindheit in einem anderen Rahmen und ermöglicht so ein neues ­Verständnis der eigenen Geschichte.

Haben Sie jemals mit dem Gedanken gespielt, selbst Landwirt zu werden?

Frie: Mein ältester Bruder hat den ­Betrieb übernommen. Als Nr. 9 wird man mit dieser Frage nicht mehr ­behelligt. Und um ehrlich zu sein: Ich bin froh darüber. Landwirtschaftliche Arbeit hat mir nie wirklich Spaß ­gemacht – außer Äpfel pflücken, das habe ich gern getan. Heute fahre ich manchmal mit dem Fahrrad durch die Felder und habe Bilder im Kopf von damals, der Erntezeit oder dem ­Versteckenspielen auf dem Hof.

Was bedeutet Ihnen das Buch?

Frie: Ich denke über mich selbst nach, die Welt, in der ich jetzt bin und die Welt, aus der ich komme. Die Herausforderung, beide in Einklang zu bringen, haben alle meine Geschwister. Menschen erinnern sich an Geschichten, weil sie ihnen wichtig sind. Das macht diese Schlaglichter auf die ­Vergangenheit für andere bedeutsam.

Nähere Informationen zum Buch finden Sie hier.

Übrigens: Anfang Juni ist Ewald Frie für sein Buch "Ein Hof und elf Geschwister" mit dem renommierten Deutschen Sachbuchpreis 2023 ausgezeichnet worden.

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