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Außerfamiliäre Hofnachfolge: Eine Chance für Betriebe und Junglandwirte

Die außerfamiliäre Hofnachfolge ist eine Chance für gut aufgestellte Betriebe. Gut ausgebildete Junglandwirte gibt es genug. Beide Seiten müssen Mut, Offenheit und Respekt beweisen. Ein Kommentar.

Lesezeit: 3 Minuten

Dieser Beitrag erschien zuerst im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben.

Vergangene Woche haben 40 junge Frauen und 200 junge Männer als staatlich ge­prüfte Agrarbetriebswirte die sechs Fachschulen in NRW verlassen. Damit haben sie das Know-how erworben, einen Hof zu führen. Mehr als ein Drittel – Tendenz steigend – werden vermutlich aber nicht einen elterlichen Hof übernehmen können. Entweder sind sie weichende Erben oder Vater und Mutter haben keinen ­Betrieb.

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Die Zahl der Auszubildenden in der Landwirtschaft ist in NRW in den vergangenen Jahren ­konstant geblieben. Der Anteil derer, die keinen Vollerwerbsbetrieb zu Hause haben, liegt noch höher als bei den Agrarbetriebswirten. Viele haben den Weg in die Landwirtschaft eingeschlagen, mit dem Wunsch, später einen Hof in Eigenregie zu führen.

In den kommenden Jahren gehen zahlreiche Betriebsleiter aus der Generation der Babyboomer in den Ruhestand. Viele Betriebe sind gut aufgestellt und sollten nicht auslaufen. Manchem fehlt aber der Nachfolger. Heute ist es nicht mehr selbstverständlich, dass eines der Kinder den Hof weiterführt. Die Bauernkinder haben freie Berufswahl und nicht automatisch ihr Herz an die Landwirtschaft verloren. Daher macht der Gedanke an eine außerfamiliäre Hofnachfolge Sinn. So bleibt der Betrieb in bäuerlicher Hand und wird nicht von einem Investor geschluckt.

Außerfamiliäre Hofnachfolge

Mit dieser Motivation ist vor zwei Jahren die Landwirtschaftskammer, der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband und der Ring der Landjugend als Vermittler bei der außerfamiliären Hofnachfolge angetreten. Zurzeit gibt es in deren Pool 65 suchende und 25 abgebende ­Personen. Eine erfolgreiche Hofübergabe steht aller­dings noch aus.

Dieser Prozess dauert und kann auch scheitern. Oft sind es dann nicht finanzielle oder rechtliche Hürden, sondern unterschiedliche Wünsche an die gemeinsame Zukunft, die zu Problemen führen.

Respekt und Kompromissbereitschaft

Für die abgebende Seite kommen junge Menschen auf den Hof mit neuen Ideen und eigenen Vorstellungen. Sie werden nicht alles eins zu eins so weiterführen, wie man es selbst aufgebaut hat, und vielleicht auch eine andere Sicht der Dinge mit auf den Hof bringen. Das muss man aushalten und auch wertschätzen können – die Vater- oder Mutter-Rolle sollte dabei ruhen.

Für die suchenden Junglandwirte liegt der gewünschte Betrieb meist nicht im eigenen Dorf. Wer bereit ist, sich auch an einem zunächst fremden Ort ein Netzwerk aus Berufskollegen und Nachbarn aufzubauen und eine gewisse Offenheit mitbringt, wird es leichter haben.

Mit Respekt voreinander und dem Willen, Kompromisse einzugehen, können beide Seiten dazu beitragen, dass eine außerfamiliäre Hofnachfolge gelingt. Beide Parteien brauchen dabei Zeit, sich zu beschnuppern, vor allem wenn ganz fremde Menschen aufeinandertreffen. So gilt es wie vor der Ehe: „Prüfe, wer sich ewig bindet.“

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