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Wie kann ich Saatgutfraß von Mais vermeiden?

Beim Mais ist Saatgutfraß von der Aussaat bis zum Vierblattstadium ein Problem. Unser Experte erklärt, was Sie dagegen unternehmen können.

Lesezeit: 2 Minuten

Frage:

Im letzten Jahr hatte ich auf meinem Feld große Probleme mit Saatgutfraß von Mais durch Wildschwein, Krähen etc. Was kann ich in diesem Jahr besser machen? Worauf muss ich achten?

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Antwort:

Von der Aussaat bis zum Vierblattstadium ist Maissaatgut grundsätzlich durch Fraß der Saatkörner gefährdet. Dabei mehren sich die Meldungen zu Schäden durch Vogelfraß seit dem Wegfall der Zusatzbeize Mesurol (Wirkstoff Methiocarb) beginnend mit der Aussaat 2020. Aktuell können Sie noch Maissaatgut mit vogelvergrämenden Zusatzbeizen auf Basis des Wirkstoffes Ziram einsetzen.

Ziram ist in Deutschland nicht zugelassen, kann aber angebeizt importiert und hier gesät werden. Entsprechende Zusatzbeizen konnten aber nicht immer, zumindest in Bezug auf Schäden durch Krähen und Dohlen, überzeugen. So waren Fraßschäden bis hin zum Teilumbruch auch auf Flächen zu finden, die mit ziram-behandeltem Saatgut bestellt wurden.

Schnell zum Vierblattstadium

Ähnlich wie bei Mesurol, ist eher eine Verdrängung des Vogelfraßes auf Flächen mit unbehandelten Saatgut bzw. auf andere Futterquellen zu erwarten. Das kann natürlich nur funktionieren, wenn die Vögel entsprechende Alternativen finden. Ackerbaulich ist alles zu unternehmen, um die für Fraßschäden kritische Phase der Pflanzen bis zum Vierblattstadium möglichst schnell zu durchwachsen. Voraussetzungen dafür sind:

  • Guter Kulturzustand der Flächen;

  • ordentliche Saatbettbereitung, ausreichend Feinerde;

  • richtige Ablagetiefe auf festen Saathorizont;

  • gut zu durchwurzelnder Ober- und Unterboden;

  • vernünftige Saattermine nach ausreichender Bodenerwärmung (Frühsaat und Spätsaat wird oft stärker von Vögeln angenommen);

  • gute Saatgutqualität (Keimfähigkeit und Triebkraft).

Einsatz von Schwefel?

In Abhängigkeit von Boden und Saatbett hat sich ein Walzen der Flächen nach der Aussaat bewährt, um den Bodenschluss zu fördern und zu erkennende Reihenstrukturen zu brechen. Aus der Praxis wird auch von Abwehreffekten durch den Einsatz elementaren Schwefels berichtet.

Als Schwefellinsen ausgebracht, ist in Zusammenwirkung mit Feuchtigkeit eine vergrämende Wirkung denkbar. Gibt es nach der Ausbringung stärkere Niederschläge dürften erhoffte Effekte durch Verdünnung und Verwässerung aber schnell verpuffen. Eine Anbeizung von Schwefel ist eher kritisch zu sehen, da Keimfähigkeit und Triebkraft des Saatguts leiden können. Mögliche Regressansprüche bei Saatgutmängeln dürften dann kaum durchsetzbar sein.

Unser Experte: Norbert Erhardt, LWK NRW

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