Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

Bayerischer Weg

Agrarbündnis Bayern will die Agrarwende

Bäuerlich, solidarisch, ökologisch, tiergerecht und klimafreundlich soll der "Bayerische Weg" sein, der Landwirtschaft und Naturschutz verbindet und ein Zukunftsmodell darstellen soll.

Lesezeit: 5 Minuten

Ein breites Bündnis aus Bauern-, Imker-, Umwelt-, Tierschutzverbänden und Verbraucherschaft fordert das Ende einer Agrarpolitik des Wachsens oder Weichens und den Umbau zu einer klimafreundlichen, solidarischen, ökologischeren und tiergerechten Landwirtschaft.

Für die nächste Regierungsperiode in Bayern fordert das Bündnis von der zukünftigen Staatsregierung, sich auf allen Ebenen für eine Agrarpolitik einzusetzen, die den Interessen und Notwendigkeiten der Bäuerinnen und Bauern, der von ihnen gehaltenen Tiere und den Umwelt-, Natur- und Klimaschutzzielen gerecht wird.

Das Wichtigste aus Agrarwirtschaft und -politik montags und donnerstags per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Was ist geplant?

Mit einem verstärkten Maßnahmenpaket wollen die Unterstützer der Agrarwende den Ausbau des Ökologischen Landbaus auf 30 % der landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 voranbringen. Weitere Forderungen des Agrarbündnis Bayern sind die Sicherung eines gentechnikanbaufreien Bayerns sowie messbare und bilanzierbare Fortschritte beim Umbau der Tierhaltung und der Reduktion der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft.

Die Bauern bräuchten Instrumente, mit denen sie kostendeckende Erzeugerpreise realisieren und Betriebsaufgaben vermeiden könnten.

BN: Unabhängig von globalen Stoffströmen werden

„Das Agrarbündnis in Bayern fordert die konsequente Umsetzung eines bayerischen Weges in der Landwirtschaft, der den Strukturen von Natur und Landwirtschaft in Bayern gerecht wird“, so BN-Vorsitzender Richard Mergner. „Die auf bäuerlichen Betrieben beruhende bayerische Landwirtschaft hat gute Voraussetzungen für die Umsetzung einer solidarischen, ökologischen und klimafreundlichen Landbewirtschaftung. Dafür braucht es die richtigen Rahmensetzungen von der Politik.

Ein wichtiger Faktor ist dabei eine größere Unabhängigkeit von globalen Stoffströmen. In den letzten Jahren hat sich seiner Überzeugung nach gezeigt, wie fragil solche globalen Stoffströme sind. Für eine stabile Selbstversorgung würde er Bayern gerne davon befreit sehen.

"Futtermittelimporte aus Südamerika zerstören den Regenwald, schaffen soziale Ungleichheit und fordern nicht zuletzt sehr fragwürdige Anbaumethoden mit gentechnisch veränderten Pflanzen und hohem Pestizideinsatz. Wir fordern die Staatsregierung daher auf, ihr Bekenntnis für ein gentechnikfreies Bayern zu erneuern, damit die EU-Kommission an der Revision der Freisetzungsrichtlinie gehindert wird", so Mergner.

Er lehnt auch Öffnungsklauseln beim Mercosur-Abkommen ab, die der bayerischen Landwirtschaft schaden würden.Weiter verlangt er das Verbot von "industriellen Tierhaltungsanlagen" und drastische Verbesserungen bei Tiertransporten und an Schlachthöfen.

AbL: Echte Honorierung von Leistungen notwendig

Isabella Hirsch, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (ABL) in Bayern mahnt an, dass wir nicht weitere landwirtschaftliche Betriebe in Bayern verlieren dürften. Sie hofft auf eine Umgestaltung der Agrarpolitik hin zu kleinstrukturierten Betrieben mit einer echten Honorierung von Leistungen für Tier-, Umwelt-, Natur- und Klimaschutz und das Ende der Flächenförderung mit der Gießkanne.“



Manfred Gilch, Vorsitzender des Bunds deutscher Milchviehhalter (BDM) in Bayern, fordert unterdessen Branchenorganisationen, die in der Hand von Erzeugern liegen. Diese würden ihnen die Möglichkeit in die Hand geben, die Produktionsmengen dem Bedarf anzupassen, um kostendeckende Erzeugerpreise zu realisieren und drohende Betriebsaufgaben vermeiden zu können. "Damit sorgen wir dafür dass IN der Landwirtschaft und nicht AN der Landwirtschaft verdient wird, und dass die bayerische Landwirtschaft in den Händen von vielen Bäuerinnen und Bauern bleibt.“

Pflanzenschutzverbot, Ökolandbau und Ahnung von Tierschutzverstößen

Für Beatrix Fuchs von Greenpeace ist hingegen ein Pestizidverbot sehr wichtig. Sie erinnert an die Reduktionsziele der EU bis 2030. "Das sind begrüßenswerte Ziele, doch in Bayern fehlen bisher valide Daten zum Pestizideinsatz und Verbrauch. Ohne diese Daten kann kein Status Quo und kein Monitoring zur Reduktion stattfinden. So bleiben Zielsetzung und Wege zur Zielsetzung eine Fahrt im Pestizid-Nebel", sagt sie.

Und Thomas Lang, erster Vorsitzenderder Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ), drängt darauf, dass die Ausbauziele zu 30 % Ökolandbau in Bayern bis 2030 viel energischer verfolgt werden müssten.

Stefan Barbarino von der „Stiftung Mensch und Tier Neubiberg“ fordert, „dass endlich die bereits vorhandenen amtlichen Daten der bayerischen Tierkörperbeseitigungsanlagen und Schlachthöfe in einer bayernweiten Tiergesundheitsdatenbank zusammengeführt und den staatlichen Veterinären zur Verfügung gestellt werden, um künftig Tierschutzverstöße, wie sie in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen sind, rascher abstellen zu können. Ministerin Kaniber muss ihrer Ankündigung, für Ende 2021 eine solche Datenbank einzuführen schleunigst nachkommen.“

„Industrielle Tierhaltungsanlagen sind nicht mehr zeitgemäß und dürfen weder den Tieren noch den um sie herum lebenden Menschen oder der Umwelt länger zugemutet werden”, erklärt Patrick Müller, für die PROVIEH-Regionalgruppe München.

„Die tierschutzwidrigen Lebendtierexporte in Drittstaaten finden auch aus Bayern weiterhin statt, auch wenn sie hier theoretisch per Erlass verboten wurden. Dagegen braucht es dringend den Einsatz der bayerischen Staatsregierung für ein nationales Verbot und bessere Kontrollen! Anstatt an einem fehlerhaften System festzuhalten, das Tiere ausbeutet und tierschutzwidrig verweilen lässt, braucht es endlich eine tierschutzgerechte "Nutztierhaltung": Tiere brauchen Platz, Auslauf und Beschäftigung.“

Dem Bündnis gehören an:

  • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
  • Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V.
  • BUND Naturschutz in Bayern e.V.
  • Deutscher Berufs- und Erwerbs Imker Bund e.V.
  • Deutscher Tierschutzbund, Landesverband Bayern
  • Imkernetzwerk Bayern
  • Stiftung Mensch und Tier, Neubiberg
  • Greenpeace München
  • LBV Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V.
  • Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V.
  • Misereor Bayern
  • NaturFreunde Landesverband Bayern e.V.
  • PROVIEH e.V.
  • Slow Food, Convivien München und Fünfseenland
  • Tagwerk Förderverein e.V.
  • Verband Bayerischer Bienenzüchter e.V.
  • Verein zum Schutz der Bergwelt e.V.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.