Bauernproteste
Deutschland-Bonus für Lebensmittel in Diskussion
Der Bauernverband und der LEH führen Gespräche zum "Deutschland-Bonus" für heimische Lebensmittel. Beim niedersächsischen Handelsgipfel sprach sich auch Landwirtschaftsministerin Otte-Kinast dafür aus
Die Landwirte machten in den letzten Monaten ihren Unmut über niedrige Erzeugerpreise in Deutschland Luft. Eine Lösung könnte ein Deutschland-Bonus für heimische Lebensmittel sein. Laut Bauernpräsident Joachim Rukwied führe der Deutsche Bauernverband (DBV) dazu mit den Handelskonzernen Gespräche. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Rukwied: "Wir Landwirte stehen am Anfang der Wertschöpfungskette. Bei uns kommt viel zu wenig an. Das geht so nicht weiter." Deswegen solle nun über Möglichkeiten nachgedacht werden, speziell deutsche Landwirte zu unterstützen. "Wir brauchen ein neues Miteinander in der Wertschöpfungskette. Bei uns Bauern muss mehr ankommen", forderte Rukwied.
Auch die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast thematisierte den deutschen Bonus für Lebensmittel am Mittwoch am Rande des „Spitzentreffens mit Landwirtschaft, Handel und Verarbeitern“ in Hannover. Das Thema müsse bei der anstehenden Agrarministerkonferenz im März auf die Tagesordnung.
Den Landwirten wird immer mehr abverlangt, der Erzeugerpreis spiegle das aber nicht wieder - Otte-Kinast
Niedersachsen: Gipfel mit Landwirten, Handel und Verarbeitern
Beim niedersächsischen Lebensmittelgipfel auf Einladung von Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast diskutierten am Mittwochvormittag rund 40 Vertreter aus Landwirtschaft, Handel, Verarbeitern und Verbrauchern über Strategien für mehr Wertschätzung und Wertschöpfung landwirtschaftlicher Produkte. Die Ministerin drängte dabei auf eine klare Lebensmittelkennzeichnung für regionale Produkte. Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann nahm ebenfalls an der Konferenz teil und zeigt Verständnis für die Position der Landwirte: „Der Lebensmitteleinzelhandel profitiert von der Qualität unserer landwirtschaftlichen Produkte. Hohe Qualität hat jedoch auch ihren Preis, daher sollte sich der Lebensmitteleinzelhandel nicht dem stetigen Preiskampf hingeben, sondern vielmehr gemeinsam mit den Landwirten an einer angemessenen Preisgestaltung arbeiten.“
Das sind die gemeinsamen Forderungen:
- Transparente, flächendeckende Lebensmittelkennzeichnung für regionale Produkte
- Marketing durch den Einzelhandel für heimische Produkte für mehr Wertschätzung und Wertschöpfung
- Konsequente Umsetzung der UTP-Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken
- Verschärfung des Wettbewerbsrechts für mehr Chancengleichheit und Einrichtung einer Beschwerdestelle
- Verhaltenskodex als Basis einer fairen Partnerschaft zwischen Handel, Verarbeitern und Landwirten
- Angemessene Honorierung höherer Umwelt- und Tierwohlstandards in der Landwirtschaft (neuer Gesellschaftsvertrag)
- Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher für den Wert von Lebensmitteln und – gemeinsam mit der Wirtschaft – Stärkung der Verbraucherbildung
Landvolk: „Druck auf Handel und Politik weiter aufrechterhalten“
Schon im Vorfeld der Expertenrunde aus Landwirtschaft, Handel und Verarbeitern hatte das Landvolk Niedersachsen klare Forderungen formuliert. „Wir sind einen Schritt weitergekommen. Der Mechanismus „Auflagen rauf, Preise runter“, muss endlich aufhören“, sagte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies im Anschluss an das Forum.
Das Landvolk erwarte nun schnelles Handeln von Politik und LEH. Die Probleme auf den Höfen sind akut. „Wir begrüßen, dass insbesondere unsere Forderungen nach der Umsetzung des Gesetzentwurfs gegen unlautere Handelspraktiken und den damit verbundenen kartellrechtlichen Fragen gehört worden sind. Auch die Kennzeichnung regionaler Lebensmittel ist für uns Landwirte enorm wichtig“, bekräftigte Hennies. Bereits bestehende hohe Standards in der Produktion müssen jetzt deutlich besser finanziert werden, bevor immer neue Vorgaben dazukommen.
von Franz-Josef Aussel
Bla Bla Bla
Alle Forderungen sind richtig, können aber nicht durchgesetzt werden. Nationale Ausgrenzung von Handelsware wird umgehend von der EU- Kommission abgestraft!
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von Norbert Thüning
CMA
Der Slogan "Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch " ist heute so wichtig wie noch nie!
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von Günter Schanné
Regionalchauvinismus
bei Lebensmitteln ist mit EU-Recht nicht vereinbar.
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von Heinrich Albo
Der Bonus wird immer vom
Grundpreis abgezogen ! Auch wenn es immer wieder naiv erscheint aber Importe die nicht nach unseren Standards erzeugt wurden müssen besteuert werden .Alles andere ist Quatsch bzw.vera........ Die eindeutige Kennzeichnung der Produkte deren Hauptbestandteil in Deutschland erzeugt wurde ... mehr anzeigen ist das Minimum !! weniger anzeigen
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von Wilfried Maser
Es sollte nicht nur das Verarbeitungsland
sondern auch das Erzeugerland gut sichtbar angezeigt werden. Dies sollte nicht nur bei Produkten aus der Kühltheke sondern auch bei weiterverarbeiteten Lebensmittel erfolgen.
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