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Bauernproteste

Bauernverband fordert einen „Deutschland-Bonus“ vom Handel

Nach den Bauernprotesten tut sich weiter was. Der Bauernverband schlägt einen "Deutschland-Bonus" für heimische Lebensmittel vor. Am Freitag soll es ein Treffen der Handelsriesen mit LsV geben.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Deutsche Bauernverband (DBV) und all seine Landesbauernverbände haben am Mittwoch ein gemeinsames Forderungspapier vorgelegt, das an die vier großen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels (Aldi, Lidl, Rewe, EDEKA) gerichtet ist. Es fordert diese auf, die Beziehungen zwischen Handel und der deutschen Landwirtschaft langfristig und grundsätzlich zu verändern. „Die mangelnde Wertschätzung der Arbeit der deutschen Bauern seitens des LEH muss endlich ein Ende haben. Dauerniedrigpreispolitik hat keine Zukunft und gefährdet bäuerliche Existenzen“, sagte DBV-Präsident Joachim Rukwied.

Vermarktungsunternehmen sollen "Deutschland-Bonus" weiter reichen

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Kernforderung des DBV ist ein "Deutschland-Bonus" für Lebensmittel, die aus der heimischen Landwirtschaft kommen. Dieser müsse über die Vermarktungsunternehmen an die Landwirtschaft vollständig weitergereicht werden, heißt es in dem Forderungspapier. Heimische Lebensmittel würden in der Regel mit deutlich höheren Standards erzeugt als Produkte aus dem Ausland, schreibt der DBV zur Begründung. „Diese Qualität muss ein anderes Preisschild haben“, sagte Rukwied.

Weniger Billigpreis Werbung und langfristigere Lieferbeziehungen

Der Deutsche Bauernverband fordert die Lebensmittelhändler außerdem auf, sich zu einem Verhaltenskodex zu verpflichten, indem beispielsweise die Ausrichtung der Verbraucherkommunikation nicht nur auf niedrige Preise ausgerichtet ist. Auch eine Selbstverpflichtung zum Aufbau langfristiger und verlässlicher Liefer- und Vertragsbeziehungen müsse Bestandteil sein, heißt es.

Aldi und Lidl stellen sich mit Vorschlägen nach vorne

Der Verhaltenskodex für den Handel ist bereits seit dem Gespräch der Handelsriesen mit Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Wochenende im Gespräch. Aldi hatte sich dazu bereits öffentlich bekannt. Der Konkurrent Lidl hatte am Dienstag eine Ombudsstelle für die Landwirtschaft angeregt. Diese könnte zukünftig zielgerichtet auf vergleichbare Konflikte reagieren und die Marktpartner in einen schnellen direkten Austausch bringen, argumentierte Lidl.

Klöckner will Verhandlungen für Verhaltenskodex moderieren

Landwirtschaftsministerin Klöckner will den freiwilligen Verhaltenskodex für die gesamte Wertschöpfungskette – vom Landwirt über die verarbeitende Industrie bis zum Handel - erreichen. Sie sei zuversichtlich, dass unter Moderation des Agrarministeriums ein Verhaltenskodex zwischen Handel und den Bauern möglich ist, sagte sie gestern im Bundestag. Sie regte außerdem an, dass Verbraucher schon auf der Verpackung erkennen können sollen, welcher Anteil des Preises an den Handel geht und welcher den Bauern zugutekomme. Mitte November hatte Klöckner die deutsche Umsetzung der EU-Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken (UTP) präsentiert. Sie muss noch vom Bundestag beraten werden und soll Mitte 2021 in Kraft treten. Die neuen Regeln betreffen aber bisher mehr die Obst- und Gemüseproduzenten als die Fleisch- und Milcherzeuger.

Treffen von LsV und LEH am Freitag

Nach zahlreichen Protestaktionen vor LEH-Zentrallagern nehmen die Landwirte seit dem Wochenende insbesondere die Dispositionszentren von dem Discounter Aldi in Beschlag. In einem neuen Video ruft LsV-Sprecher Andresen die Landwirte jedoch dazu auf, bis Freitag auf weitere Blockierungsaktionen zu verzichten. Denn LsV Deutschland als auch eine Gruppe von Landwirten aus Cloppenburg sitzen am Freitag mit Vertretern von Aldi Nord & Süd, Edeka, Lidl und Rewe zusammen. In der Diskussionsrunde soll es insbesondere um „kurzfristige Preisforderungen“, aber auch um eine Neustrukturierung der Handelsbeziehungen gehen.

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