Die EU-Kommission hat gestern vorgeschlagen, die Mittel der Krisenreserve der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auch in diesem Jahr für die europäischen Landwirte freizugeben. Insgesamt will die Behörde 330 Mio. € für 22 Mitgliedstaaten aus den GAP-Töpfen freigeben. Bereits Anfang Mai hatte die Kommission 100 Mio. € für die Mitgliedstaaten Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei bereitgestellt.
Laut einer Pressemitteilung mobilisiert die Kommission das Geld, weil die Landwirte „von widrigen Witterungsverhältnissen, hohen Betriebsmittelkosten und verschiedenen Markt- und Handelshemmnissen betroffen sind“.
35 Millionen für Deutschland
Laut den Plänen der Kommission sollen deutsche Landwirte 35,77 Mio. € bekommen – den vierthöchsten Betrag. Spanien soll am meisten erhalten, gut 80 Mio. €. An Platz zwei plant die EU-Kommission 60,55 Mio. € für Italien. Frankreich erhält 53,1 Mio. €.
Was macht Deutschland?
Die Mitgliedstaaten haben die Möglichkeit die Zahlungen der Krisenreserve um 200 % aus nationalen Töpfen aufzustocken. Würde Deutschland die Möglichkeit nutzen, den Betrag aufzustocken, stünden gut 100 Mio. € zur Verfügung. Wie die Bundesregierung das Geld aufteilen möchte, ist noch unklar.
Im vergangenen Jahr hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vor allem Sauenhalter und Gemüsebauern mit den Geldern aus der Krisenreserve unter die Arme gegriffen. Der Bauernverband forderte 2022 einen Zuschuss zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung für alle Betriebe.