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Bundesrat entscheidet

Hennies plädiert für Bewirtschaftung von Brachen

Das Landvolk mahnt eine Bewirtschaftung der Brachen und Lockerungen beim Grünlandumbruch an. Das wäre auch ein preisdämpfendes Signal an die aktuell überhitzten Getreidemärkte.

Lesezeit: 3 Minuten

„Nach dem vielstimmigen Kanon der letzten Wochen unter den Landesministern brauchen wir jetzt endlich Klarheit. Ich appelliere an den Bundesrat, in der Sitzung am 8. April der Empfehlung seines Agrarausschusses zu folgen und in diesem Jahr auf allen Ackerbrachflächen eine normale Bewirtschaftung zu erlauben“, erklärt der Präsident des niedersächsischen Landesbauernverbands, Dr. Holger Hennies.

Er bezieht sich auf die aktuelle Debatte um die kürzlich von der EU ermöglichte bessere Nutzung von Ackerflächen, die die bisher von den Betrieben als Bedingung für Agrarprämien brachgelegt werden mussten. „Wir stehen zum Niedersächsischen Weg. Aber über die dort getroffenen Vereinbarungen hinaus, muss jetzt die Versorgungssicherheit oberste Priorität haben, und wir Landwirte können und wollen unseren Beitrag dazu leisten.“

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Versorgungssicherheit muss jetzt Priorität haben

Der Bauernverband aus Niedersachsen begrüßt die aus Brüssel vorgesehene Ausnahmeregelung, auf den bisherigen Pflichtbrachen den Anbau von Getreide, Mais, Eiweiß- und Futterpflanzen zuzulassen. Der Entwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums sieht erst frühestens ab 1. Juli eine Futternutzung des bis dahin wildwachsenden Aufwuchses vor.

Die Bauern könnten aber genau jetzt noch Sommergetreide und Körnermais anbauen, erläutert Hennies. „Es muss uns doch allen darum gehen, die Folgen des furchtbaren Kriegs in der Ukraine abzumildern und für eine Kompensation der unausweichlich drohenden Ernteausfälle zu sorgen.“

Wir wollen uns mit aller Kraft für die Ernährungssicherung hierzulande und über die Landesgrenzen hinaus einsetzen.

4 Mio. ha Ackerbrache könnten EU-weit zusätzlich für den Getreideanbau genutzt werden. In Deutschland könnten in diesem Jahr auf mindestens 170.000 ha brach liegenden Äckern Eiweißpflanzen, Sommergetreide und Mais angebaut werden. In Niedersachsen wäre nach einer ersten Schätzung des Landvolks bei Wegfall weiterer Einschränkungen im Bereich der Düngung und Bewässerung damit eine Steigerung der Getreideerzeugung inklusive Körnermais noch in 2022 um 600.000 t möglich – „vorausgesetzt die Entscheidungen fallen jetzt, und nicht erst in vier Wochen“, appelliert Hennies.

Umbruch von Dauergrünland lockern

Für 2023 sei dann noch vor der diesjährigen Herbstaussaat zu entscheiden, ob man einen deutlichen Schritt weitergeht und auch Restriktionen beim Umbruch von Dauergrünland auf nachhaltig ackerfähigen Standorten aufhebt sowie die auf 4 % der Ackerfläche erhöhte Pflichtbrache aussetzt und vom verpflichtenden Fruchtwechsel wieder zur Anbaudiversifizierung zurückkehrt. Es gibt nach Einschätzung des Landvolks hinreichend wissenschaftlich untermauerte Gründe, auf ertragreichen Mineralböden die durch die EU-Förderung „konservierten“ Dauergrünlandflächen für den Ackerbau freizugeben.

Umweltschützer entsetzt

Ganz anders sehen das Umweltschützer. So appelliert der BUND an den Bundesrat, die ökologischen Vorrangflächen zu schützen, bevor Bauern diese umpflügen, „mit Pflanzen bebauen und mit Pestiziden bespritzen“. Das sei nicht akzeptabel.

„Wer Naturflächen in Maisäcker verwandelt, um die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Getreidemärkte und die Ernährungssicherung abzumildern, ist auf dem Holzweg. Besser wäre es, Getreide weder in den Tank noch massenhaft in Futtertröge zu schütten. Doch für solche Regelungen fehlt der Politik bisher der Mut“, sagt der BUND und denkt eher in die andere Richtung: So müsse es künftig 10 % naturnaher Flächen in der Agrarlandschaft geben.

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