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topplus Streit um Agrarexporte

Polnischer Präsident zum Importbann: „Ukraine handelt wie ein Ertrinkender“

Warschau bleibt hart im Streit über ukrainische Agrarexporte. Polens Präsident Duda begründet das mit dem Schutz eigener Interessen. Die Ukraine will unterdessen die Schwarzmeer-Route neu austesten.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Streit zwischen Kiew und Warschau über die ukrainischen Getreideexporte vertieft sich und erreicht nun sogar schon die Vereinten Nationen (UN).

Wie das Magazin farmer.pl berichtete, verteidigte Polens Präsident Andrzej Duda am Rande der UN-Vollversammlung gestern in New York die Entscheidung seines Landes, den vergangene Woche ausgelaufenen Importbann für Ukraine-Getreide eigenmächtig fortzusetzen. Er stellte klar, dass sich die Ukraine zweifellos in einer sehr schwierigen Situation befinde und man es ihr nicht verübeln könne, wenn sie nach allen Gelegenheiten greife, um sich zu helfen.

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Polen will nur Transite ermöglichen

Die Situation sei so wie bei einem Ertrinkenden, verdeutlichte Duda. Der greife auch nach jeder Rettungsmöglichkeit und könne dann seinen Retter in die Tiefe ziehen. Der müsse sich dann selbst schützen, ansonsten sei niemandem geholfen. Polen müsse deshalb auch in der Frage von Agrarexporten seine Interessen schützen und werde dies effektiv und entschlossen tun, so der polnische Präsident unmissverständlich. Er betonte noch einmal, dass Transits von Waren im Rahmen der „Solidaritätsrouten“ durch Polen weiterhin möglich seien.

Treffen zwischen Duda und Selenskyj abgeblasen

Die Unstimmigkeiten zwischen beiden Ländern sind dennoch nicht zu übersehen. Eigentlich stand in New York auch ein Treffen zwischen Duda und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj auf dem Programm. Später hieß es allerdings, dass dies aus „organisatorischen Gründen“ nicht möglich sei.

Neben Polen und Ungarn hatte auch die Slowakei angekündigt, freien Güterverkehr mit Agrarrohstoffen aus der Ukraine zu unterbinden. Damit sind nach dem Auslaufen des EU-Importbanns nur Rumänien und Bulgarien offen für den Agrarhandel mit ukrainischen Händler, wobei Bukarest ebenfalls ein 30-tägiges Moratorium erwägt. Kroatien als bisher unbeteiligter Dritter hat in dieser Woche zudem erklärt, für Ukraine-Ware allenfalls Transits zu den Seehäfen zuzulassen.

Laufen Schwarzmeer-Exporte wieder an?

Damit wird die Lage für Kiew nicht einfacher, zumal das Schwarze Meer nach dem Ende des Getreidedeals als Exportkanal ausgefallen war. Hier bahnt sich jedoch ein Wechsel an. Gestern verließ erstmals nach dem Ende des Getreideabkommens ein (zuvor neu eingelaufener) Frachter den ukrainischen Hochseehafen Tschornomorsk in Richtung Bosporus.

Das Ganze mutet wie ein Testballon an, da das Schiff unter der Flagge von Liberia nur 3.000 t geladen hat. Offenbar hat Russland aber den Frachter nicht abgefangen, so dass Marktbeobachter durchaus die Etablierung einer neuen Exportroute über den von der Ukraine etablierten „provisorischen Transportkorridor“ nicht ausschließen wollen. Die internationalen Terminmärkte reagierten mit fallenden Kursen auf diese Nachricht.

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