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Riesiges Geschäft mit gepanschten Lebensmitteln

Die Gewinne aus dem Betrug mit Lebensmitteln sollen inzwischen die Größenordnung der Erträge aus dem Drogengeschäft oder dem Menschenhandel erreicht haben, erklärte der Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Helmut Tschiersky, am Donnerstag.

von Alfons Deter Alfons Deter
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Die Gewinne aus dem Betrug mit Lebensmitteln sollen inzwischen die Größenordnung der Erträge aus dem Drogengeschäft oder dem Menschenhandel erreicht haben, erklärte der Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Helmut Tschiersky, am Donnerstag. Die organisierte Kriminalität mische da inzwischen kräftig mit, zitiert ihn die dpa.


Tschiersky nannte als Beispiele gefärbtes Palmöl, die Zusetzung von Aromastoffen bei Weinen, gepanschtes Olivenöl oder gar Glasnudeln und Reis aus Kunststoff, die in Indien auf den Markt gekommen seien. Das Problem: Gut gemachte Fälschungen seien für Kunden kaum zu erkennen. Schützen könne man sich nur durch Aufmerksamkeit, so Tschiersky. Eine Flasche hochwertiges Olivenöl dürfe nicht drei Euro kosten, da stimme wahrscheinlich etwas nicht.


Im Kampf gegen Lebensmittelbetrug forderte der Behördenchef einen besseren Schutz für anonyme Hinweisgeber. Die in Deutschland geltenden Regelungen würden sogenannte Whistleblower nur unzureichend vor Nachteilen schützen. So könnten sie zum Beispiel arbeitsrechtlich belangt werden und ihren Job verlieren, wenn sie ihre Firma verrieten.


Das BVL zeigt an seinem Stand auf der Internationalen Grünen Woche vom 20. bis 29. Januar 2017, wie Lebensmittel gefälscht werden und wie die Behörden den Lebensmittelfälschern auf der Spur sind. Einen Flyer zur nationalen Bekämpfung von Lebensmittelbetrug finden Sie hier...


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