Brexit: Lebensmittel werden in Großbritannien knapp und teuer
Wegen „Beschaffungsproblemen“ rationieren viele Supermärkte in Großbritannien Obst- und Gemüsesorten. Jeder Kunde darf nur noch eine bestimmte Anzahl mitnehmen, viele Regale sind leer.
Brexit, Ukrainekrieg, Dürre, Handelshürden und Personalmangel haben derzeit sichtbare Folgen für den Lebensmittelhandel in Großbritannien. Die Supermarktkette Asda musste nun den Verkauf von Tomaten, Paprika, Gurken und anderem Gemüse beschränken. So sei die britische Eierproduktion auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gefallen, zitiert die dpa den Bauernverband. Im vergangenen Jahr seien knapp 1 Mrd. weniger Eier produziert worden als noch 2019.
Und bei Tomaten und Gurken könnte die Produktion auf den niedrigsten Stand seit 1985 fallen. Auch etliche Viehzüchter wollen ihren Betrieb in den kommenden zwölf Monaten verkleinern - 40 % der Rinderbauern und 36 % der Schafzüchter, heißt es. „Wir sollten unsere Lebensmittelsicherheit niemals für selbstverständlich halten“, betonte daher die Präsidentin der National Farmers Union, Minette Batters.
Woran liegt es?
Die Bauern sehen für diese Entwicklungen mehrere Gründe: Neben den durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Kosten spielen auch durch den Brexit verursachte Handelshürden und ein verschärfter Personalmangel eine Rolle. Auch der Klimawandel macht der Branche - etwa durch Dürren - das Leben schwer.
„Die Uhr tickt“, sagte Batters und rief die britische Regierung zu entschlossenem Handeln auf. So müssten Handelshürden abgebaut, Bauern unterstützt und Klimaschutzmaßnahmen konsequent verfolgt werden. Außerdem dürfe man sich angesichts der zunehmenden weltweiten Belastungen nicht darauf verlassen, die Lücken mit Importen zu schließen.
Die BBC berichtete am Dienstag bereits von teilweise ungewöhnlich leeren Gemüseregalen in Supermärkten, demnach sollen insbesondere Tomaten knapp sein. Diese werden im Winter in Großbritannien gewöhnlich importiert, oft aus Spanien oder Marokko. Dort waren die Ernten zuletzt durch eine Kälteperiode, die auf ungewöhnlich warmes Wetter folgte, beeinträchtigt.
Auch diese Ketten sind vom Mangel an Tomaten infolge von Ernteausfällen in Südeuropa und Nordafrika betroffen. Lebensmittelhändler erklärten, dass sich die Situation durch eine geringere Winterproduktion in Gewächshäusern im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden aufgrund hoher Energiekosten noch verschärft habe.
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Brexit, Ukrainekrieg, Dürre, Handelshürden und Personalmangel haben derzeit sichtbare Folgen für den Lebensmittelhandel in Großbritannien. Die Supermarktkette Asda musste nun den Verkauf von Tomaten, Paprika, Gurken und anderem Gemüse beschränken. So sei die britische Eierproduktion auf den niedrigsten Stand seit neun Jahren gefallen, zitiert die dpa den Bauernverband. Im vergangenen Jahr seien knapp 1 Mrd. weniger Eier produziert worden als noch 2019.
Und bei Tomaten und Gurken könnte die Produktion auf den niedrigsten Stand seit 1985 fallen. Auch etliche Viehzüchter wollen ihren Betrieb in den kommenden zwölf Monaten verkleinern - 40 % der Rinderbauern und 36 % der Schafzüchter, heißt es. „Wir sollten unsere Lebensmittelsicherheit niemals für selbstverständlich halten“, betonte daher die Präsidentin der National Farmers Union, Minette Batters.
Woran liegt es?
Die Bauern sehen für diese Entwicklungen mehrere Gründe: Neben den durch den Ukraine-Krieg gestiegenen Kosten spielen auch durch den Brexit verursachte Handelshürden und ein verschärfter Personalmangel eine Rolle. Auch der Klimawandel macht der Branche - etwa durch Dürren - das Leben schwer.
„Die Uhr tickt“, sagte Batters und rief die britische Regierung zu entschlossenem Handeln auf. So müssten Handelshürden abgebaut, Bauern unterstützt und Klimaschutzmaßnahmen konsequent verfolgt werden. Außerdem dürfe man sich angesichts der zunehmenden weltweiten Belastungen nicht darauf verlassen, die Lücken mit Importen zu schließen.
Die BBC berichtete am Dienstag bereits von teilweise ungewöhnlich leeren Gemüseregalen in Supermärkten, demnach sollen insbesondere Tomaten knapp sein. Diese werden im Winter in Großbritannien gewöhnlich importiert, oft aus Spanien oder Marokko. Dort waren die Ernten zuletzt durch eine Kälteperiode, die auf ungewöhnlich warmes Wetter folgte, beeinträchtigt.
Auch diese Ketten sind vom Mangel an Tomaten infolge von Ernteausfällen in Südeuropa und Nordafrika betroffen. Lebensmittelhändler erklärten, dass sich die Situation durch eine geringere Winterproduktion in Gewächshäusern im Vereinigten Königreich und in den Niederlanden aufgrund hoher Energiekosten noch verschärft habe.