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Ernährungsindustrie meldet Absatzverlust bei weiter rekordtiefen Geschäftserwartungen

Trotz gestiegener Umsätze befindet sich die deutsche Ernährungsindustrie in Krisenstimmung. Die gestiegenen Kosten für Energie und Agrarrohstoffe sind eine große Belastung für die Hersteller.

Lesezeit: 3 Minuten

Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im September 2022 einen Umsatz von insgesamt 19,6 Mrd. € und steigerte das Vorjahresergebnis damit nominal um 20,6 %. Das Umsatzplus resultierte hauptsächlich aus steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland, während der Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat minus 2,0 % betrug. Das teilt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mit.

Auf dem Inlandsmarkt erwirtschafteten die Lebensmittelhersteller demnach einen Umsatz von 12,9 Mrd. € und bauten das Vorjahresergebnis damit nominal um 23,1 % aus. Bei steigenden Verkaufspreisen von 22,5 % verzeichnete die Branche einen Absatzzuwachs von 0,5 %.

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Das Auslandsgeschäft konnten die Hersteller preisbedingt lediglich nominal ausbauen. Das Umsatzergebnis betrug 6,7 Mrd. € und stieg somit um 16,1 % im Vorjahresvergleich. Das nominale Umsatzplus beruhte auf steigenden Ausfuhrpreisen von 24,4 %, während der Absatz mit minus 6,7 % rückläufig war. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex steigt im September im Vergleich zum Vorjahr leicht um plus 0,1 %.

Rohstoffmärkte

Die Agrarrohstoffkosten sind einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten sind eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirken sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus.

Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im Oktober 2022 sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 1,5 % im Vormonatsvergleich und liegt mit plus 38,8 % über dem Vorjahreswert weiter auf sehr hohem Niveau (auf Eurobasis).

Steigende Energiekosten aus Rohöl, Gas oder Kohle sind ebenso eine große Belastung für Unternehmen und beeinflussen mittelfristig auch die Verbraucherpreise. Der Teilindex der Energierohstoffe bildet diese ab. Dieser sank deutlich um 13,7 % zum Vormonat und steht nun mit einem Plus von 103,9 % gegenüber dem Vorjahr (jeweils auf Eurobasis) auf sehr hohem Niveau.

Dabei sank der Gaspreis zum Vormonat deutlich um 27,6 %, während der Kohlepreis um 12,7 % sank. Im Vergleich zum Vorjahr befindet sich der Kohlepreis jedoch mit plus 56,1 % weiterhin auf einem hohen Niveau.

Ausblick: Geschäftsklima

Der monatlich erscheinende ifo-Geschäftsklimaindex ist ein Indikator für die Stimmung und Erwartungen der Ernährungsindustrie. Nach einem starken Rückgang im Monat September und Oktober hat sich der ifo-Geschäftsklimaindex in Anbetracht der weiterhin großen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten nur leicht verbessert.

Der Saldo des Geschäftsklimas steht im November bei minus 25,4 Punkten, nach minus 27,1 Punkten im Vormonat. Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage sank und steht nun bei minus 1,2 Punkten nach minus 0,5 Punkten im Vormonat. Der Blick in die Zukunft fällt weiterhin sehr pessimistisch aus: Der Indikator der Geschäftserwartungen (6 Monate) steht nun bei minus 46,7 Punkte.

Im Vormonatsvergleich hat sich die Stimmung somit nur leicht mit einem Plus von 3,4 Punkten verbessert. Die Anzahl der Hersteller mit sinkenden Geschäftserwartungen übersteigt somit die der Hersteller mit positiven Erwartungen nach wie vor deutlich. Lediglich 3,9 von 100 gehen von einer Verbesserung aus; 46,7 von einer Verschlechterung.

Konsumklima und Verbraucherpreise

Für die Stimmungslage bei den Verbrauchern ist das GfK Konsumklima ein wichtiger Indikator. Die Verbraucherstimmung befindet sich aufgrund anhaltender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten weiterhin nahe dem Rekordtief im September.

Der Konsumklimaindex lag im November bei minus 41,9 Punkten und stieg damit lediglich um 0,9 Punkte im Vormonatsvergleich. Auf Basis der negativen Entwicklung der Indikatoren prognostiziert die GfK für September 2022 einen Saldowert des Konsumklimas von minus 40,2 Punkten. Während die Konjunkturerwartung und die Einkommenserwartung leicht stieg, reduzierte sich die Anschaffungsneigung zum Vormonatsvergleich leicht.

Im Oktober 2022 stiegen die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 1,3 % und die allgemeinen Verbraucherpreise um 0,9 % im Vergleich zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich legten die Lebensmittelpreise um 19,2 % und die allgemeinen Verbraucherpreise um 10,4 % zu.

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