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Ertragsprognosen

Ernte 2023: Die Bäume wachsen nicht in den Himmel

Kleinere Anbauflächen und die regional ausgeprägte Frühjahrsdürre sorgen in diesem Jahr für eine recht kleine Getreideernte. Der DBV rechnet mit 40,9 Mio. t – 6 % weniger als im Vorjahr.

Lesezeit: 4 Minuten

Die lange Trockenheit im Mai und im Juni haben in Teilen der deutschen Feldbestände doch Spuren hinterlassen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht in seiner Prognose von einer Getreideernte in Höhe von 40,9 Mio. t aus. Damit liegen die Erwartungen deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2022 (42,2 Mio. t) und auch 6 % unter dem Vorjahresergebnis.

„Wir erwarten eine unterdurchschnittliche Ernte bei erneut großen regionalen Unterschieden. In vielen Landesteilen hat die lange Trockenheit im Mai und Juni deutliche Schäden in den Beständen verursacht, so dass die Ertragserwartungen auch in diesem Jahr unter dem langjährigen Mittel liegen“, berichtete DBV-Präsident Joachim Rukwied gestern zum Ernteauftakt im thüringischen Riethnordhausen. Die regionalen Niederschläge der letzten 14 Tage seien für das Getreide vielerorts zu spät gekommen, aber natürlich hilfreich für Zuckerrüben, Kartoffeln und den Futterbau.

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Rukwied: Keine Spielräume für Extensivierung

Rukwied wies mit Blick auf die seit Jahren sinkenden Erträge noch einmal deutlich darauf hin, dass für eine politisch verordnete flächendeckende Extensivierung der Produktion kein Spielraum vorhanden sei. „Die Landwirtschaft spürt die Auswirkungen des Klimawandels bereits deutlich. Die Zunahme von extremen Wetterlagen sorgt dafür, dass die Erträge rückläufig und schwankend sind.“ Die von Brüssel vorgeschlagenen pauschalen Reduktionsziele beim Pflanzenschutz würden laut Rukwied zu weiteren Ertragsrückgängen führen. Der starke Flächenverlust durch Siedlungsbau und Infrastrukturmaßnahmen sorgt zusätzlich für rückläufige Erntemengen.“

Getreideanbau im Rückwärtsgang

In Deutschland wird in diesem Jahr mit 6,0 Mio ha etwas weniger Getreide angebaut als in den Vorjahren (minus 2 %). Mit einer Anbaufläche von 2,84 Mio. ha (minus 2 %) ist der Winterweizen weiter die im Anbau bedeutendste Getreideart in Deutschland, gefolgt von der Wintergerste mit 1,27 Mio. ha. Die Anbaufläche von Sommergerste ist mit 329.000 Hektar etwa 11 % kleiner als im vergangenen Jahr, ein noch stärkerer Rückgang ist beim Hafer mit einer Fläche von voraussichtlich 138.400 ha (minus 13 % zum Vorjahr) zu beobachten.

Beim Winterraps hat die Anbaufläche um rund 80.000 ha zugenommen und liegt nun bei 1,16 Mio. ha. Damit liegt der Anbauumfang in etwa auf dem Niveau des 5-jährigen Mittelwerts. Wegen der derzeit fallenden Preise rechnet der DBV jedoch nicht damit, dass sich dieser Trend bei der im August anstehenden Aussaat weiter fortsetzt.

Brandenburg: Mit einem blauen Auge davongekommen?

Auch in Brandenburg gab der dortige Landesbauernverband (LBV) gestern den offiziellen Startschuss in die Getreideernte. Die Dürre der vergangenen Monate hatte auch hier heftig zugeschlagen. Wie LBV-Präsident Henrik Wendorff berichtete, kam in der zweiten Junihälfte jedoch der langersehnte Regen, der insbesondere im Mais und auf dem Grünland für Entspannung sorgte.

Wendorff rechnet auch beim Getreide mit durchschnittlichen bis guten Ernteergebnissen. Er weist aber darauf hin, dass selbst gute Erträge durch die deutlich höheren Betriebsmittelkosten und zuletzt stark gesunkene Erzeugerpreise konterkariert werden.

Sachsen-Anhalt: Weizenerträge weit unter früheren Niveaus

In Sachsen-Anhalt spricht der Bauernverband von einer „durchwachsenen Ernte“. Die Vorsommertrockenheit habe die Getreidekulturen in empfindlichen Entwicklungsstadien getroffen, was Einfluss auf die Qualität genommen hat. Bei der Wintergerste geht der Verband nicht davon aus, dass der Ertrag bei dieser Kultur im Schnitt die Marke von 70 dt/ha überschreiten wird, regional sollen die Hektarleistungen jedoch stark schwanken.

Winterraps könnte laut dem Bauernverband mit gut 34 dt/ha hingegen das Vorjahresniveau erreicht werden. Beim Winterweizen liegen die landesweiten Durchschnittserträge früherer Jahre von um die 80dt/ha in weiter Ferne. In diesem Jahr sollen bei dieser Kultur etwa 65 dt/ha vom Feld kommen, was noch einmal gut 2 dt/ha weniger als im vergangenen Jahr wäre.

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