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topplus Fleischmarkt

Haushalte kaufen Fleisch am häufigsten beim Discounter

Die Privathaushalte haben 2023 ihre Einkäufe von Fleisch und Wurst eingeschränkt, vor allem die von Schweinefleisch. Grund waren die höheren Preise.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Privathaushalte in Deutschland haben im vergangenen Jahr in den Geschäften erneut weniger Fleisch und Wurstwaren gekauft. Wie aus dem Working Paper 232 des Thünen-Instituts auf der Basis von Daten des GfK-Haushaltspanels und der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) hervorgeht, nahm die Einkaufsmenge 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,7% auf 2,71 Mio. t ab.

Gegen den Trend konnten die Discounter aber ihren Absatz steigern. Im ersten Ukraine-Kriegs- und Corona-Jahr 2022 war der Verkauf noch in allen Geschäften zurückgegangen, insgesamt um 8,7%.

Kunden schauen weiter nur auf Preis

Grund für die Kaufzurückhaltung waren laut dem Thünen-Institut im Wesentlichen die höheren Preise, die im Vorjahresvergleich 2022 im Mittel um 9,5 % und 2023 um 6,5 % stiegen.

Im Schnitt mussten die Privathaushalte 2023 für ein Kilogramm Fleisch 9,61 € sowie für dieselbe Menge an Fleischwaren und Wurst 11,47 € zahlen; bei Bioprodukten waren es 14,85 €.

Relativ gesehen zogen die Ausgaben für Schweinefleisch mit 8,7 % auf 8,27 €/kg am stärksten an, bei Geflügelfleisch um 6,6 % auf 7,90 €/kg und bei Rindfleisch um 5,8 % auf 12,11 €/kg. Lediglich Lammfleisch ließ sich mit 17,06 €/kg um 2,4 % günstiger erstehen.

Geflügel- und Hackfleisch gefragt

Der deutliche Preisauftrieb bei Schweinefleisch bewirkte eine Konsumzurückhaltung, denn die betreffende Einkaufsmenge der Haushalte in den Geschäften verringerte sich gegenüber 2022 um 6,6% auf 473.000 t. Bei Rindfleisch fiel die Abnahmerate mit 3,0 % geringer aus, und bei Fleischwaren und Wurst blieb der Abverkauf annähernd stabil.

Zu den Gewinnern zählte 2023 gemischtes Hackfleisch mit einem Plus von 5,1 % sowie Geflügelfleisch mit einem Zuwachs von 2,8 % auf 472.000 t. Damit wurde erstmals so viel Geflügelfleisch wie Schweinefleisch von den Haushalten erworben.

Die Gesamtmenge an Fleisch und Wurstwaren aus biologischer Erzeugung lag 2023 stabil bei 86.000 t und hatte einen Anteil von 3,2 % an allen Einkäufen. Vor vier Jahren hatte dieser bei 2,0 % gelegen.

Bei den Fleischersatzprodukten wurde gegenüber 2022 ein Rückgang von 2,1 % auf 70.000 t verzeichnet. Ihr Anteil am gesamten Fleischeinkauf lag bei 2,6 %, vor drei Jahren bei 1,6 %. Die Fleischersatzprodukte kosteten im Schnitt 12,01 €/kg und damit rund 18 % mehr als echtes Fleisch oder Wurst.

Discounter legen zu

Fleisch und Wurstwaren werden häufig bei den Discountern eingekauft, deren Anteil an der Gesamtmenge zuletzt bei fast 43 % lag. Angesichts von Inflation und Kaufkraftverlust nahmen die Einkäufe der privaten Haushalte dort 2023 im Vorjahresvergleich um 2,7 % auf 1,16 Mio. t zu, obwohl der gesamte Markt rückläufig war.

Der durchschnittliche Einkaufspreis für Fleisch und Wurst lag bei Aldi, Lidl und Co. mit 8,93 €/kg um gut 12 % unter dem Mittel für alle Einkaufsstätten. Bei den SB-Warenhäusern war der durchschnittliche Einkaufswert je Kilogramm mit 8,89 € im Schnitt sogar noch etwas niedriger, doch nahm dort der Absatz an die Privathaushalte gegenüber 2022 um 3,6 % auf 356.000 t ab.

Bei den Food-Vollsortimentern ging das Verkaufsvolumen um 1,8 % auf 753.000 t zurück, bei den Metzgereien um 2,7% auf 299.000 t.

Alle Einkaufsstätten zusammengenommen verzeichneten, preisbedingt, einen Umsatzzuwachs von 5,7 % auf rund 27,7 Mrd. €. Auch hier waren die Discounter mit einem Plus von 7,8 % auf 10,4 Mrd. € führend.

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