Das neue Herkunftskennzeichen „Gutes aus Deutscher Landwirtschaft“ überrascht mit klaren Vorgaben. Egal ob Fleisch Milch, Eier oder auch Obst und Gemüse: Ein Produkt muss vom Start weg in Deutschland erzeugt und hergestellt sein. Diese Klarheit war zu Beginn der Herkunftssiegel-Diskussionen in der ZKHL vor eineinhalb Jahren so nicht zu erwarten. Denn gerade in Grenznähe scheuen Verarbeiter das Trennen von Warenströmen. In der jetzt festgelegten Form kann das neue Siegel aber ein echter Game-Changer in der Lebensmittelkennzeichnung werden.
Endlich haben wir ein einheitliches, klares Siegel, das Verbrauchern zeigt, was wirklich „Made in Germany“ ist. Weg mit dem Durcheinander aus unterschiedlich definierten schwarz-rot-goldenen Fähnchen und Herzchen.
Werbung muss begeistern!
Aber ein gutes Zeichen allein reicht nicht! Jetzt kommt es darauf an, dass Handel und Hersteller das Siegel richtig und vor allem breit anwenden. Es darf nicht nur ein Nischen-Label für Premium-Produkte sein, wie Filet oder Bio-Joghurt. Der Erfolg des Siegels hängt außerdem davon ab, wie gut es den Verbrauchern kommuniziert wird und wie sichtbar es in allen Produktkategorien wird. Die Lebensmittelbranche muss dieses Siegel in der Wahrnehmung der Verbraucher verankern und im gesamten LEH etablieren. Dabei muss es frisch rüber kommen. Hier lohnt sich ein Blick nach Frankreich oder Großbritannien. Mit einer guten Prise Humor und Emotionen lassen sich Verbraucherrinnen und Verbraucher besser für Gutes aus Deutschland begeistern als mit nüchternen Fakten, Daten und Zahlen.
Ein einheitliches Herkunftssiegel soll den Absatz deutscher Produkte fördern. ZKHL-Geschäftsführer Peter Jürgens erklärt im top agrar-Interview, warum wir das Label dringend brauchen und wie die Landwirte davon profitieren.