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topplus Strommmarkt im November

Kurzfristiger Strompreis fährt Achterbahn

Von null auf 261 €/MWh: Wind und Wetter bringen die kurzfristigen Strompreise in Wallung. Versorgungsengpässe sind aber wohl vom Tisch.

Lesezeit: 3 Minuten

top agrar informiert Sie monatlich über die aktuellen Entwicklungen an den Strommärkten und erläutert die Hintergründe. Die Daten und Analysen liefert der zertifizierte Stromhändler Next Kraftwerke. Er ist einer der größten Direktvermarkter von Strom aus Erneuerbaren Energien.

Der kurzfristige Stromhandel war im November sehr volatil: Phasen der Entspannung durch milde Witterung, windreicher Stromerzeugung und entspanntem Gasmarkt wechselten sich ab mit – kurzen – Phasen, die an eine kalte Dunkelflaute erinnerten. Für den 6. November beispielsweise startete der Day-Ahead mit Preisen von 0 €/MWh in den Nachtstunden, um bis zum späten Nachmittag auf 151 €/MWh zu steigen. Vor allem das letzte Monatsdrittel war von Preisspitzen geprägt (261 €/MWh am 30. November), vermutlich aufgrund der nach mildem Monatsbeginn einsetzenden kalten Witterung.

Erneuerbare etwas teurer

Der Spothandel erreichte im November einen Durchschnittspreis über alle Stunden des Monats von 9,112 Cent pro Kilowattstunde, das sind gut 4 % mehr als im Vormonat. Windmüller an Land erzielten 7,653 Cent pro Kilowattstunde (+12 % zum Vormonat), Windmüller auf See landeten im Schnitt bei 7,915 Cent pro Kilowattstunde (+7 % zum Vormonat). Betreiberinnen und Betreiber von Photovoltaikanlagen erzielten 8,525 Cent pro Kilowattstunde (+26 % zum Vormonat).

„Nur“ 58 % Grünstrom

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung sank aufgrund der wiederkehrenden Windflauten und des saisonalen Ausfalls der Photovoltaik auf den niedrigsten Stand seit März. „Nur“ 58% der Stromerzeugung wurde im November von den Erneuerbaren Energien übernommen.

Das Defizit an Solarstrom sowie die schwankende Erzeugung an Windstrom führte zu einem insgesamt leicht erhöhten Preisniveau an den Spotmärkten, was sich auch darin niederschlug, dass erstmals seit dem Frühling weder die 4H- noch die 6H-Regel im November griff. Somit gab es keine Erlöskürzung nach § 51 EEG.

Stabile Erdgaspreise trotzen geopolitischen Krisen

Trotz der wechselhaften Witterung zeigte sich der Erdgaspreis erstaunlich fest. Vorbei scheinen auch die Zeiten, in denen die geopolitische Probleme zu extremen Preisausschlägen führen. Die Megawattstunde Erdgas ging am Day-Ahead-Markt mit 36,68 € in den Monat und schloss ihn mit 41,56 € (+13,3 %). Bemerkenswert war vor allem die Angleichung der Spot- und Frontpreise, die ihren anfänglichen Spread im Monatsverlauf verloren.

Rückläufige Terminmarktpreise für Strom

Kontinuierlich bergab ging es im November mit den Terminmarktpreisen für Strom. Über Base- und Peak-Produkte hinweg sahen die Händler bei Next Kraftwerke stark fallende Preise. So verbilligte sich das Base-Profil für das Frontjahr 2024 von 117,12 €/MWh am ersten Handelstag des Monats auf 102,47 €/MWh am letzten Handelstag (-13 %). Ursächlich für den bärischen Trend am Terminmarkt dürfte vor allem die entspannte Lage bei der Gasversorgung sein.

Auch Regelenergie unter Druck

Die Preise am Markt für kurzfristige Reserven zur Stabilisierung der Netzfrequenz – eben am Regelenergiemarkt – fielen im November über alle ausgeschriebenen Reservearten hinweg. Bei konstanter Vorhaltung und Bezuschlagung von 1 MW an regelbarer Leistung konnten Anbieter in der negativen Sekundärreserve noch einen Durchschnittspreis von 10.195 €/MW erzielen, in der positiven Sekundärreserve noch 7.356 €/MW. Auch die Minutenreserve (MRL) zeigte sich verbilligt. Hier konnten Anbieter bei konstanter Vorhaltung und Bezuschlagung von 1 MW an regelbarer Leistung für die negative MRL 5.387 €/MW erzielen und für positive MRL lediglich 916,40 €/MW.

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