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Lebensmittel aus der Region sind weiter im Aufwärtstrend

Der Begriff „regional“ wird recht unterschiedlich interpretiert. Dies reicht von einem Umkreis von 10 bis 50 km, über das Bundesland bis hin zu Deutschland.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Interesse an der Herkunft der Lebensmittel steigt weiter. Immer mehr Verbraucher sehen den Zusammenhang mit wichtigen globalen Anliegen wie Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung.

Lebensmittel sollen aus der Region kommen – darauf legen nach forsa-Studie im BMEL-Ernährungsreport 2023 82 % der Befragten beim Einkauf Wert, heißt es dazu im DBV-Situationsbericht. Damit ist der Anteil seit 2016 (73 %) deutlich gestiegen.

Je nach Produkt gibt es aber Unterschiede: Vor allem bei Eiern und frischem Gemüse und Obst ist die regionale Herkunft wichtig – für 86 bzw. 84 % der Befragten ist sie hier von Bedeutung. Bei Fleisch und Wurstwaren gilt das für drei Viertel der Befragten (76 %). Deutlich weniger achten hingegen beim Kauf von haltbar gemachtem Gemüse (23 %) oder bei Teigwaren (20 %) auf die regionale Herkunft. Ältere Menschen legen größeren Wert auf die regionale Herkunft der Produkte als jüngere.

Was ist denn überhaupt regional?

Bundesweit gibt es nahezu unzählige Marken, Qualitätszeichen und Siegel, die Regionalität betonen. Allerdings sind Bezeichnungen wie „aus der Region“ und „heimisch“ nicht geschützt. Die Anbieter von regionalen Erzeugnissen können selbst bestimmen, wie groß ihre Region ist. Auch wird der Begriff „regional“ in der Bevölkerung unterschiedlich interpretiert. Dies reicht von einem Umkreis von 10 bis 50 km, über das Bundesland bis hin zu Deutschland.

Mit regionalen Lebensmitteln verbinden Verbraucher Geschmack, Qualität und Frische, aber auch Heimat, einen engeren Bezug zum Lebensmittel, kurze Transportwege, Schließung von Nährstoffkreisläufen und Unterstützung der regionalen Wirtschaft. Regionale Ware wird im Vergleich zu anderen Lebensmitteln als frischer (77 %) wahrgenommen. Bei Bio-Ware haben nur 29 % der Verbraucher in Deutschland diesen Eindruck.

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Das Regionalfenster-Label soll das kennzeichnen

Das vom BMEL 2014 eingeführte „Regionalfenster“ soll eine zuverlässige und transparente Kennzeichnung beim Einkauf von regionalen Lebensmitteln schaffen. Verbraucher sollen dabei selbst entscheiden können, ob der Grad der Regionalität des jeweiligen Produktes den individuellen Ansprüchen genügt.

5.510 Lebensmittel, Blumen und Zierpflanzen deutschlandweit tragen das Deklarationsfeld „Regionalfenster“ (Stand Dezember 2022). Am stärksten sind die Warengruppen Gemüse, Obst sowie Fleisch- und Wurstwaren vertreten, gefolgt von Kräutern sowie Blumen und Zierpflanzen. Unter den Regionalfenster-Produkten sind rund 12 % Bio-Produkte. Als Lizenznehmer sind 870 Anbieter registriert. Zur Kontrolle des Regionalfensters sind 22 Zertifizierungsstellen zugelassen.

Die Definition der Region muss klar und transparent sein, z. B. durch die Angabe von administrativen Grenzen (Benennung eines Landkreises, eines Bundeslandes etc.) oder durch die Angabe eines Radius bzw. Umkreises in Kilometern (z. B. „aus dem Radius 100 km um XY“ oder „aus dem Umkreis 50 km um XY“).

Die Region muss kleiner als Deutschland sein, sie kann jedoch bei Naturräumen Staats- oder Ländergrenzen überschreiten. Mindestens ein Teil der definierten Region muss in Deutschland liegen. Der Hersteller kann die Regionsangabe frei wählen, sie muss jedoch für den Verbraucher eindeutig nachvollziehbar sein.

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Bedeutung der Direktvermarktung wächst

Die Direktvermarktung von Lebensmitteln steht wie kein anderer Vertriebsweg für den Verkauf von regionalen Produkten, so der Situationsbericht weiter. Zielgruppe sind Verbraucher, die wissen möchten, woher ihre Lebensmittel kommen und dazu den direkten Kontakt zum Erzeuger suchen.

Regionale Lebensmittel werden häufig mit hoher Qualität, Frische und mit etwas höheren Preisen in Verbindung gebracht. Die landwirtschaftliche Direktvermarktung erzielte 2022 einen Umsatz von 2,43 Mrd. €. Die Fördergemeinschaft „Einkaufen auf dem Bauernhof“ hat das Ziel, in der Werbung und Öffentlichkeitsarbeit ein markantes Profil zu vermitteln, mit dem sich Direktvermarkter von anderen Einkaufsstätten eindeutig unterscheiden.

Laut der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) gaben Mitte 2023 rund 17,4 Mio. Personen oder 25 % der Bevölkerung ab 14 Jahren an, für ihren Haushalt Lebensmittel direkt beim Erzeuger oder in Hofläden eingekauft zu haben. Das entspricht einer Steigerung von 6 % im Vergleich zu zwei Jahren zuvor (2021).

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