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Maximilian Tönnies sieht Zukunft in starker deutscher Fleischindustrie

Ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und zu den heimischen Landwirten als Fleischlieferanten hat Maximilian Tönnies abgegeben. SB-Wurstwaren und Veggie laufen gut.

Lesezeit: 4 Minuten

Maximilian Tönnies, Geschäftsführer der Zur-Mühlen-Gruppe und Gesellschafter der Tönnies-Gruppe, sieht den Unternehmenskern weiterhin in Deutschland.

„Wir wollen Lebensmittel made in Germany produzieren. Hochwertige und nachhaltige Lebensmittel, deren Rohstoffe von deutschen Landwirten stammen, die wir verarbeiten und veredeln. Dafür richten wir unsere Werke aus, denn im europäischen Wettbewerb haben wir als deutsche Produzenten deutliche Nachteile“, sagte Tönnies im Interview mit der Zeitschrift Lebensmittelpraxis.

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In den Familienbetrieben gebe es viele junge motivierte Landwirte, die ihre Höfe und die Tierhaltung weiterentwickeln wollen. „Ich bin ein Fan von Offenhaltung. Ich glaube, dass wir den Verbraucher auch mitnehmen müssen. Wir müssen ihm zeigen, wie die Tiere leben. Unsere Zukunft liegt vor allem in Deutschland“, so der Unternehmer.

Er unterstützt nach eigener Aussage auch die Borchert-Pläne zum Umbau der Tierhaltung. Tönnies wolle mehr Tierwohl in der Haltung, die Betonung liege aber auf „noch mehr“. „Ein Landwirt, der in Deutschland Tiere hält, tut dies nämlich schon heute auf der Grundlage von allerhöchsten Standards. In Deutschland werden europaweit, sogar weltweit Maßstäbe gesetzt. Aber es ist mehr möglich.“

Mehr Tierwohl ist aber immer mit Mehrkosten verbunden. Doch die Verbraucher sind oft nicht bereit, diese mitzutragen. Sprich: Viele möchten nicht mehr Geld für höherwertige Produkte ausgeben, solange sie keinen persönlichen Vorteil für sich erkennen können, so Tönnies, der hier eine Diskrepanz zwischen angegebenem und realem Verhalten sieht. Immerhin seien die Verbraucherpreise in den vergangenen Monaten schon erheblich gestiegen. Das sei angesichts der veränderten gesellschaftlichen Erwartungshaltung an die Kette unumgänglich, berichtete der Geschäftsführer weiter.

SB-Wurst läuft gut

Coronabedingt sei 2020 kein normales Jahr gewesen. Gastronomie und Kantinen waren größtenteils geschlossen, große Feiern und Geburtstage fielen weg. Klar sei, dass dadurch der Verbrauch gedunken ist, erklärte Maximilian Tönnies weiter. „Aber: Die SB-Wurst ist um 4 % gestiegen, der Convenience-Bereich sogar um 12 %. Und auch der Bereich Geflügelwurst hat um 7 % zugelegt.“

Die Verbraucher würden sich gerade in der Krise an starke und bekannte Marken anlehnen, so sein Eindruck. Das sehe die Zur-Mühlen-Gruppe vor allem bei Gutfried, Zimbo und Böklunder. „Die haben sich gut entwickelt und wachsen sehr dynamisch. Seit der Übernahme durch die ZMG ist Gutfried um 83 % gewachsen. Im vergangenen Jahr allein um 28 %. Das ist mehr als doppelt so stark wie der Markt.“

Auch im Bio-Markt ist laut Tönnies „richtig Schwung“, den das Unternehmen weiter vorantreiben will. Der Hersteller ist nach eigener Aussage schon heute Marktführer im Bio-Bereich und erfreut, dass dieser Markt weiter wächst.

„Wir sehen eine Verschiebung in Richtung eines bewussten, anspruchsvollen Wurstkonsums. Diesem Trend tragen wir Rechnung, indem wir mehr Produkte mit höherer Haltungsstufe und mehr Bio- Produkte produzieren. Wir wollen die Initiative Tierwohl weiter entwickeln und sehen in der Außenstallhaltung den Stall der Zukunft.“

Veggie ist gute Ergänzung – keine Konkurrenz

Im weiteren Gespräch stellte Tönnies klar, dass die Herstellung von Veggie-Lebensmitteln keine interne Konkurrenz zur Fleischproduktion sei, sondern eine ideale Ergänzung des Portfolios. So seien die Verbrauchermarken „Vevia“, „es schmeckt“ und „Gutfried veggie“ bereits erfolgreich in den Geschäftsbereich Vevia 4 You GmbH & Co. KG eingebracht. Tönnies will dafür auch das in Böklund errichtete Werk für Veggie-Produkte stark erweitern.

„Unsere Entwicklung überzeugt aber auch meinen Vater. Unser Ziel ist es, Deutschland als nachhaltigsten Standort für die Fleischproduktion auszubauen. Das haben wir so auch in unserer t30-Nachhaltigkeitsagenda verankert. Produkte „made in Germany“ haben schon jetzt international einen guten Ruf. Ich glaube, dass Deutschland mit seinen Strukturen den idealen Standort darstellt, um Fleisch nachhaltig zu produzieren“, so Tönnies.

Das ganze Interview lesen Sie in der Lebensmittelpraxis 8/2021.

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