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Milchpreise im EU-Mittel 2023 gesunken

Die Milcherzeugerpreise in der EU-27 gaben im Jahresverlauf von 2023 zunächst nach und zogen im Herbst wieder an. Für den Jahresdurchschnitt bedeutete dies dennoch ein Minus gegenüber 2022.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach ersten Berechnungen der AMI, auf Basis von Veröffentlichungen der EU-Kommission zu den Milchpreisen, bekamen die Landwirte in der EU-27 im Durchschnitt des Jahres 2023 rund 3,2 Ct/kg oder 6,4 % weniger Milchgeld ausgezahlt als im Vorjahr. Damit lag der mittlere Auszahlungspreis in der EU bei rund 47,0 Ct/kg Milch, nachdem er im Jahr zuvor 50,2 Ct/kg betragen hat.

Innerhalb der EU-Mitgliedstaaten fielen die Entwicklungen uneinheitlich aus. Überwiegend sanken die Milcherzeugerpreise im Jahresverlauf, es gab jedoch auch Staaten mit leicht gestiegenen Auszahlungsleistungen.

Zu Jahresbeginn entwickelte sich der Erzeugerpreis zunächst nach unten. Ausgehend von einem durchschnittlichen Preis von 55,7 Ct/kg im Januar, fiel er zunächst deutlich und lag ab Mai unterhalb der Vorjahreslinie. Im Sommer flachte sich der Rückgang jedoch ab und erreichte sein Tal bei rund 43,4 Ct/kg im September. Mit der abnehmenden Milchmenge im Herbst stieg der durchschnittliche Erzeugerpreis wieder leicht bis auf 46,6 Ct/kg im Dezember.

Teilweise steigende Milchpreise

Die Entwicklungen innerhalb der Mitgliedstaaten waren uneinheitlich. Zwar überwogen die Rückgänge, es gab jedoch auch Länder in denen die Landwirte im Jahresdurchschnitt mehr für die angelieferte Milch ausgezahlt bekamen als im Vorjahreszeitraum. Dazu zählte mit Frankreich einer der größten Milcherzeuger der EU-27.

Im Jahresdurchschnitt lag der Erzeugerpreis im Jahr 2023 bei 47,3 Ct/kg Milch und damit rund 6,2 % höher als im Jahr 2022. Dies lag insbesondere daran, dass die Erzeugerpreise im Jahr 2022 in Frankreich nur langsam gestiegen sind und ihren Höhepunkt erst im Februar 2023 erreichten. Von da aus gaben sie bis Mai leicht nach.

Eine ähnliche Entwicklung konnte bei den Erzeugerpreisen in Italien beobachtet werden. Im Jahresdurchschnitt von 2023 erhielten die Landwirte je kg Milch rund 51,9 Ct ausgezahlt. Das war ein Plus von 6,6 % gegenüber dem Vorjahr, als der Erzeugerpreis 48,7 Ct/kg betrug. Auch in Italien stiegen die Preise nur langsam und erreichten ihren Höhepunkt im Februar 2023. Ab da gaben sie nach und im Gegensatz zu Frankreich, wo die Milcherzeugerpreise ab Juni wieder anstiegen, fingen Sie sich in Italien erst im November.

Weniger deutlich fiel das Plus gegenüber dem Vorjahr in Österreich aus. Hier erhielten die Landwirte im Jahr 2022 durchschnittlich 50,4 Ct/kg ausgezahlt. Im Jahr 2023 stieg der Erzeugerpreis leicht um 2,3 % auf 51,6 Ct/kg. Die Entwicklung in Österreich entsprach im Jahresverlauf in etwa derer in Italien. Den höchsten Anstieg verzeichnete Spanien. Hier stieg die Auszahlungsleistung von 45,3 Ct/kg im Jahr 2022 um 17,2 % auf 53,1 Ct/kg in 2023.

Daneben erhielten auch die Landwirte in Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Portugal, Slowenien, Finnland und der Slowakei im Jahr 2023 durchschnittlich mehr für ihre angelieferte Milch ausgezahlt. Damit lagen die meisten dieser Länder auch oberhalb des EU weiten Durchschnitts.

Deutliche Rückgänge in Irland

Zwar erhielten die Landwirte in einigen Mitgliedstaaten durchschnittlich mehr für ihre angelieferte Milch ausgezahlt, das Gesamtergebnis konnten sie dadurch jedoch nicht in ein Plus drehen. Die Rückgänge in anderen Mitgliedstaaten waren teils sehr deutlich und sorgten so für die durchschnittliche Entwicklung innerhalb der EU-27.

Insbesondere Irland schlug mit einem Rückgang von 23,4 % auf rund 44,1 Ct/kg angelieferter Milch deutlich zu Buche. In Lettland und Litauen fielen die Milcherzeugerpreise um 24,0 und 25,3 % und damit unter die 40 Ct-Marke.

Nach Publikation der EU-Kommission erhielten die Landwirte in Deutschland im Jahr 2023 rund 45,9 Ct/kg ausgezahlt. Dies war gegenüber dem Vorjahresergebnis von 53,5 Ct/kg ein Minus von 14,1 %. Ähnlich war die Entwicklung in den Niederlanden. Nach einem durchschnittlichen Auszahlungspreis von 55,2 Ct/kg im Jahr 2022 sank der Erzeugerpreis um 16,2 % auf 46,3 Ct/kg.

In etwa auf dem gleichen Niveau lag der Preis in Dänemark, hier erhielten die Landwirte mit 46,2 t/kg rund 14,0 % weniger ausgezahlt als im Vorjahr. In Polen lag der durchschnittliche Auszahlungspreis im Jahr 2022 mit 49,1 Ct/kg knapp unter der 50 Cent-Marke und gab im vergangenen Jahr um 6,9 % auf 45,7 Ct/kg nach. Ebenfalls sinkende Milcherzeugerpreise konnten in Belgien, Tschechien, Estland, Malta, Rumänien und Schweden beobachtet werden.

Die Landwirte in Griechenland waren die einzigen, deren Durchschnittspreis im Jahr 2023 unverändert zum Vorjahr bei 52,5 Ct/kg lag.

Im Bereich der ökologisch erzeugten Milch gab die EU-Kommission nicht für alle Mitgliedstaaten Preise aus, so dass auch kein Mittelwert über die EU-27 gebildet wurde. Auf der Ebene der Mitgliedstaaten gab es auch in dieser Produktionsschiene, ähnlich wie bei der konventionell erzeugter Milch, Zunahmen.

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