Die SKW Stickstoffwerke in Wittenberg-Piesteritz sind wegen der weiterhin hohen Gaspreise sehr besorgt, wie es wirtschaftlich weitergehen soll. Gegenüber dem MDR sagte SKW-Sprecher Christopher Profitlich, dass das Unternehmen bisher drastische Maßnahmen wie Kurzarbeit für die 860 Mitarbeiter umgehen konnte. Die wirtschaftlichen Aussichten für 2024 seien aber wenig verheißungsvoll. Durch die hohen Gaspreise sei eine international wettbewerbsfähige Produktion von Ammoniak und Dünger schwer.
Schon im September drohte das Unternehmen damit, Teile seiner Produktion nach Österreich auszulagern. Dort sollen die Gaskosten 20 % niedriger sein. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) forderte daraufhin den Bund auf, Lösungen zu finden. Piesteritz sei ein extrem wichtiges Unternehmen in Ostdeutschland, seine Geschäftsgrundlage dürfe nicht verloren gehen.
Unterstützung durch Bundespolitik fehlt
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte nach dieser Ankündigung der SKW in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz seine Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland geäußert.
SKW-Sprecher Christopher Profitlich kritisierte, dass die erhoffte Unterstützung durch die Bundespolitik bislang ausgeblieben sei. Beunruhigt darüber zeigte sich auch Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos). Es wäre fatal, wenn solch ein Unternehmen Teile der Produktion ins Ausland verlagern würde.