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DVT-Jahrespressekonferenz

Strukturbruch kommt in der Mischfutterbranche an

Wegen der rückläufigen Tierbestände sinkt der Futterabsatz deutlich. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Futter dürfte günstiger werden.

Lesezeit: 3 Minuten

Im Kalenderjahr 2022 produzierten deutsche Mischfutterbetriebe rund 22 Mio. t Futter und damit rund 1,4 Mio. t weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang um mehr als 6 %. Diese Zahlen präsentierte der Deutsche Verband Tiernahrung e.V. (DVT) am Dienstag basierend auf den Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE).

Als Hauptursache machte DVT-Präsident Cord Schiplage den Rückgang der Tierbestände aus. „Die Zahl der Mastschweine ist beispielsweise im November erstmals unter die 10-Millionen-Grenze gefallen, was einem Rückgang um rund 11,6 % im Vergleich zu 2021 entspricht“, erläuterte er. Auch bei anderen Tierarten seien die Zahlen rückläufig.

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Hohes Preisniveau stützt Umsatz

Trotz der rückläufigen Mengen stieg der Umsatz der insgesamt 281 deutschen Mischfutterhersteller (sechs weniger als im Vorjahr) von 8,3 Mrd. Euro auf 10,5 Mrd. Euro, zusammen mit Einzelfuttermitteln und Mineralfutter waren es demnach 12,9 Mrd. €. Grund für den Anstieg seien die höheren Preise für Rohstoffe und.

„Wir werden weitere Betriebe verlieren“

Schiplage gab auch für die nächste Zeit einen düsteren Ausblick für die deutsche Tierhaltung. „Wir werden weitere landwirtschaftliche Betriebe verlieren. Wir werden auch Futtermischbetriebe und Schlachthöfe verlieren“, sagte der DVT-Präsident. Wie weit es letztlich abwärts gehe, das habe die Politik in der Hand, erklärte der gleichzeitige Geschäftsführer des Mischfutterunternehmens GS-agri.

„Politik veranstaltet eine Hängepartie besonderer Art“

Obwohl die neue Regierung angekündigt habe, längst überfällige Entscheidungen zum Umbau der Tierhaltung zu treffen, warte man immer noch, weil sich die Koalitionäre nicht einig würden. Schiplage fordert mehr Pragmatismus anstatt Grundsatzpolitik für die Transformation der Tierhaltung.

„Zudem bringen uns ständig neue Vorschläge wie jüngst die Eckpunkte zu den Haltungsbedingungen in der Putenhaltung nicht weiter“, sagte Schiplage. Das käme einer Abschaffung dieses Produktionszweiges gleich. „Da freuen sich bereits die Länder um uns herum, die dann Putenfleisch nach Deutschland liefern“, sagte Schiplage.

Gleiche EU-Standards und freier Handel mit Drittstaaten

Wir plädieren für einheitliche europäische Regelungen und bilaterale Abkommen mit anderen Regionen in der Welt wie z.B. Mercosur, um die Wettbewerbsgerechtigkeit sicherzustellen. Wir dürfen uns aber dabei nicht als der Besserwisser aufspielen und glauben, dass in Europa oder Deutschland das Wissen um die Umweltaspekte und die Nachhaltigkeit besser ist als in anderen Regionen dieser Welt.

Soja ist kein „bad-Rohstoff“

Der Sprecher der DVT-Geschäftsführung Dr. Hermann-Josef Baaken brach noch eine Lanze für die Sojabohne. Man dürfe Soja nicht als „bad-Rohstoff“ verteufeln. Für die Tiernahrung sei es kaum zu ersetzen. Bei der Eiweißversorgung der hiesigen Mischfutterindustrie wünscht er sich mehr Geduld bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele. „Wir haben schon jetzt etwa 60 % des Sojas entwaldungsfrei in Deutschland“. Das müsse man auch mal anerkennen. Ob bis 2025 die sogenannte Entwaldungs-Verordnung EU-weit umgesetzt werden könne, bezweifelten Baaken und Schiplage. Zur Nachhaltigkeit gehörten neben den Klimazielen eben auch wirtschaftliche und soziale Belange.

Futterpreise dürften weiter sinken

Auf die Frage nach den künftigen Preisen für Futtermittel blieb Schiplage vorsichtig. Corona und der Krieg in der Ukraine hätten gezeigt, wie schwer es sei Prognosen abzugeben. Fundamental sei aus heutiger sich aber mit weiter rückläufigen Preisen beim Mischfutter zu rechnen, sagte er.

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