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Trotz hoher Verluste bei den Schlachtzahlen bleibt Müller-Fleisch zuversichtlich

Die Schlachtungen gehen bei der Müller Gruppe massiv zurück. Das Unternehmen hält sich bei Schwein aber besser als der Gesamtmarkt und erklärt das mit den höheren Haltungsformen.

Lesezeit: 3 Minuten

Auch die Müller Gruppe konnte ihre Schlachtzahlen 2022 nicht halten. Im Bereich Schwein verzeichnete die Gruppe einen Rückgang von rund 10 % auf knapp 1,9 Mio. Tiere. Allerdings konnte in Süddeutschland der Marktanteil ausgebaut werden. Im Rinderbereich hätten überzogene Preiserhöhungen die Konsumenten überfordert und das Geschäft stark beeinträchtigt, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens. Auch hier gingen die Schlachtungen deutlich zurück.

„Angesichts der Herausforderungen, die sich durch den Strukturwandel, die Klimakrise, den Krieg in der Ukraine und den gesellschaftlichen Wandel ergeben, ist es notwendig, dass sich alle Partner der Produktions- und Lieferkette neu ausrichten und zukunftsfähige Konzepte nicht nur entwickeln, sondern auch umsetzen“, fordert Geschäftsführer Stefan Müller. Er sei dazu bereit, was man auch daran erkenne, dass die Müller Gruppe bei der Schlachtung von Programmschweinen der Haltungsform 3 und 4 in Süddeutschland führend sei.

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„Hohe Schlachtrinderpreise haben Absatz gekostet“

Im Bereich Rind verzeichnete die Müller Gruppe im vergangenen Jahr rund 270.000 Schlachtungen. Diese haben sich im Vergleich zum Vorjahr bundesweit um knapp 8 % reduziert, bei der Müller Gruppe waren es 10 %. Aufgrund der volatilen Preise Anfang 2022 hat die Müller Gruppe vorausschauend die Schlachtmengen reduziert. „Für den bundesweiten Konsumrückgang, besonders im Rinderbereich, sind die überzogen Preiserhöhungen verantwortlich. Daher haben wir insgesamt weniger Rinder geschlachtet“, so Geschäftsführer Martin Müller.

Die Marktentwicklung zeigt, dass der Verbraucher trotz aller gesellschaftlichen Appelle an die Viehhaltung weiterhin sehr preisbewusst entscheidet. Von Discount bis Premium wurde in 2022 der komplette Absatz durch das Niedrigpreissegment getrieben. Selbst Musterbetriebe in Baden-Württemberg und Bayern mit Konzepten höherer Haltungsformen, insbesondere im Biosegment, können den wirtschaftlichen Negativeinflüssen nicht ausweichen und scheitern an dem Preis, den der Verbraucher gewillt oder in der Lage ist zu bezahlen.

Appell an die Politik – Landwirtschaft muss wertgeschätzt werden

Die Produktionskette muss begleitet werden, um den Erzeuger in die Lage zu versetzen den Markt auch zu bedienen. Das Fleisch aus höheren Haltungsformen wird aufgrund der Gesamtsituation am Markt nicht so stark nachgefragt, daher dürfen die Erzeuger nicht allein gelassen werden. Für einen nachhaltigen Umbau der Nutztierhaltung ist die vollumfängliche Umsetzung des Borchert Konzepts unumgänglich.

Özdemir desorientiert

Die geplante Haltungskennzeichnung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dient nicht zur Orientierung, sondern zur Desorientierung. Die Müller Gruppe appelliert an die Gesellschaft, die nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft zu unterstützen und entsprechend zu honorieren. Eine nachhaltige Landwirtschaft kann nur dann funktionieren, wenn Erzeuger und Verbraucher gemeinsam an einem Strang ziehen.

„Es muss wieder ins Bewusstsein der Gesellschaft rücken, dass das seit Jahrhunderten bewährte System der kreislauforientierten und nachhaltigen, heimischen Landwirtschaft für die Ernährung unserer Bevölkerung den wesentlichen Anteil leistet. Die Vielfalt der Agrarprodukte ist der zentrale Baustein der Versorgungssicherheit. Es ist traurig, wenn man davon das Segment Tierhaltung in nur einer Legislaturperiode kaputt macht“, so Stefan Müller.

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