Rückschlag für die ukrainischen Getreideexporte über das Schwarze Meer. Die Verladearbeiten waren am Wochenende im Hafen Odessa zum Erliegen gekommen, nachdem Russland die Region mit Drohnenangriffen eingedeckt hatte. Dabei wurde die Energieversorgung in Odessa schwer geschädigt.
Längere Unterbrechungen möglich
Es handelte sich anscheinend um eine größere Störung als es sie in den vergangenen Monaten im Zuge von Luftangriffen häufig gegeben hatte. Offenbar waren die Schäden an der Energie-Infrastruktur so massiv, dass die zuständigen Stellen zeitweise keine Angaben machen wollten, wann der Normalzustand gewährleistet werden kann. Nach Angaben des Kiewer Infrastrukturministeriums konnte die Arbeitsfähigkeit des Hafens aber im Lauf des Montag Vormittags wiederhergestellt werden.
Die erneut zunehmenden russischen Angriffe auf die Region ist für die ukrainischen Getreideexporte ein großes Problem, da Odessa neben Tschornomorsk und Pivdennij einer der drei Häfen ist, die im Rahmen des „Getreidedeals“ Waren über den humanitären Korridor im Schwarzen Meer transportieren. Odessa ist zudem mit einer Verladekapazität von etwa 40 Mio. t Schüttgut der größte Hochseehafen der Ukraine.
Nach Angaben des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums wurden seit dem 1. August über die drei Häfen insgesamt 13,3 Mio. t ukrainischer Agrarprodukte nach Asien, Europa und Afrika geliefert. Am Tag vor dem Bombardement hatte gerade das dritte Schiff der humanitären Initiative „Grain from Ukraine“ mit 25.000 t Weizen in Richtung Äthiopien verlassen.