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Öko-Anbauverband Bioland gibt sich Klimaschutz-Strategie

Kern der neuen Bioland-Klimastrategie ist ein Monitoring-System, das Klima-Kennzahlen und Klimabilanzen der Betriebe erfasst. Auf dieser Basis lassen sich Klimaleistungen messen und vergleichen.

Lesezeit: 3 Minuten

Aus Sicht des Ökoanbauverbandes Bioland ist der Agrar- und Ernährungsbereich einer der Treiber der Klimakrise. Global gesehen verursache die Landwirtschaft demnach rund 25 % der Gesamtemissionen. Daher liegt hier ein großer Hebel, diesen Teil der Wirtschaft klimafreundlich umzubauen.

Der Ökolandbau hingegen vermeide per se Emissionen, da er in Kreisläufen arbeitet, auf energieintensive mineralische Stickstoffdünger verzichtet und niedrigere Tierbestände hat. Die Leistungen der Bioland-Betriebe macht die am Donnnerstag vorgestellte Bioland-Klimastrategie nun sichtbar und zeichnet zugleich den Weg zu noch mehr Klimaschutz vor.

Die Ausweitung des Ökolandbaus als Klimaschutzmaßnahme spielt laut Präsident Jan Plagge eine Schlüsselrolle in den Strategien der Bundesregierung zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen. Auch daher werde am 30-Prozent-Ziel festgehalten, wie Agrarminister Özdemir kürzlich betont hatte.

Berechnungsmethode für Klima-Leistungen von Bio-Betrieben entwickelt

Die Bioland-Klimastrategie macht die Leistungen der Betriebe sichtbar und definiert Handlungsfelder, in denen auch sei selbst noch zulegen könnten, so Plagge weiter. "Wir wollen damit zeigen, dass Klimaschutz bei uns kein Lippenbekenntnis und ganz sicher auch kein Greenwashing ist, sondern tief in der Praxis auf den Höfen und in den Produktionsstätten verwurzelt.“

Kern der Bioland-Klimastrategie ist ein eigens entwickeltes Monitoring-System, das Klima-Kennzahlen und Klimabilanzen der Betriebe erfasst. Auf dieser Basis lassen sich Klimaleistungen messen und vergleichen. Ein Teil der Daten stammt dabei aus den Berichten der jährlichen Bio-Kontrolle – sie müssen daher nicht zusätzlich erhoben werden.

Die Systematik soll den Bioland-Mitgliedern und -Partnern gleich mehrfach zugute kommen, wie Plagge erklärt: „Einerseits leiten wir auf Grundlage der erfassten Daten Maßnahmen für weiter verbesserten Klimaschutz auf den Betrieben ab – dabei unterstützen wir mit zusätzlichen Beratungsleistungen. Andererseits brauchen viele Bioland-Mitglieder und -Partner diese Daten ohnehin für ihre eigene Nachhaltigkeitsberichterstattung. Es entsteht für sie kein Mehraufwand, aber ein deutlicher Mehrgewinn.“

30 % Bio bis 2030 spart 34 Mio. t CO2 bis 2050

Die neuen Bioland-Beratungsangebote zielen darauf ab, über die Entwicklung von praxistauglichen Klima-Maßnahmen zusätzliche Potenziale zur Emissionsminderung und CO2-Bindung auf den Betrieben umzusetzen.

Das sei den ebenfalls in der Strategie definierten Verbands-Zielen zuträglich, schreibt der Verband in einer Mitteilung weiter. Die Umstellung auf Ökolandbau allein bringe bereits eine Emissionsminderung: Sollte das 30-Prozent-Bio-Ziel bis 2030 erreicht werden, würden im Zeitraum 2021 bis 2050 34 Mio. t CO2-Äquivalente vermieden – so ergebe es eine auf dem Projektionsbericht des Umweltbundesamtes basierende Bioland-Rechnung, heißt es. Mit zusätzlichen Maßnahmen soll der Anteil der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen der Bioland-Betriebe vorläufig bis 2040 um weitere 15 % reduziert werden.

„Wichtig ist nun vor allem, dass wir mit unserem Klima-Monitoring über die nächsten Jahre eine solide Datengrundlage schaffen“, erklärt Bioland-Referentin Lisa Ketzer, die maßgeblich an der Erarbeitung der Bioland-Klimastrategie beteiligt war. „Aus diesen Ergebnissen lassen sich dann Ableitungen ziehen: Wo liegen noch ungenutzte Potenziale? Wo brauchen unsere Betriebe weitere Unterstützung? Wo können wir unsere eigenen Klimaziele noch nachschärfen? Und vor allem: Wie können zukünftige Klimaschutzleistungen in Wert gesetzt werden? Diese Fragen werden wir uns immer wieder stellen und so die Strategie Schritt für Schritt in der Praxis weiterentwickeln.“

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