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Hagelversicherung

Alarmierende Studie: "Müssen Bodenverbrauch schleunigst verringern!"

Mit den seit 1999 versiegelten über 70.000 ha Ackerfläche hätten 500.000 Menschen ernährt werden können. Das ist ein Ergebnis einer Studie des Institus für Wirtschaftsforschung zum Bodenverbrauch.

Lesezeit: 3 Minuten

"Die Zahlen haben mich selbst sehr betroffen gemacht", betont Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung anlässlich der heute veröffentlichten Studie des Institutes für Wirtschaftsforschung (WIFO) zum Bodenverbrauch in Österreich.

Sinabell: "Fast 500.000 Menschen hätten davon ernährt werden können"

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"Von 1999 bis 2020 wurden rund 130.000 ha Äcker und Wiesen in Österreich durch Verbauung zerstört, davon über 72.000 ha wertvolle Äcker", zitiert Dr. Franz Sinabell vom WIFO aus der von seinem Institut im Auftrag der Hagelversicherung durchgeführten Studie. Umgerechnet in Versorgungsleistung bedeutet der Rückgang des Ackerlandes, dass in Österreich binnen 20 Jahren etwa 480.000 Menschen pro Jahr weniger ernährt werden können“, fasst Sinabell die Studienergebnisse zusammen.

Diese Zahlen hat das WIFO anhand der Getreideerträge und den dazugehörigen Getreideeinheiten der Jahre 1999 bis 2020 ermittelt. Danach hätten 2020 ohne die besagten Flächenverluste 9,16 Mio. Menschen ernährt werden können. Durch den Verlust der über 70.000 ha waren es aber 5,2 % weniger, also tatsächlich nur 8,68 Mio. Menschen.

Hinzu komme laut Sinabell, dass gleichzeitig die Bevölkerung in Österreich von knapp 8 Mio. im Jahr 1999 auf über 8,9 Mio. Menschen gestiegen ist. Das heißt weiters, dass mit der in Österreich 2020 produzierten Menge Getreide nicht mehr die gesamt Bevölkerung ernährt werden konnte.

Versorgung mit heimischen Lebensmittel wird aufs Spiel gesetzt

Sinabells niederschmetternde Schlussfolgerung: "Österreich leistet keinen zusätzlichen Beitrag zur globalen Ernährungssicherung. Im Gegenteil, die Abhängigkeit der Bevölkerung von Importen steigt." Deshalb fordert der Agrarexperte die für den Bodenschutz Verantwortlichen unmissverständlich auf: "Sie müssen schleunigst dafür sorgen, das die Rate der Boderverluste deutlich abnimmt."

Der Bodenverbrauch beläuft sich laut Weinberger nach wie vor auf "täglich mehr als 11 Hektar Äcker und Wiesen, die aus der Produktion genommen werden. Für neue Gewerbeparks, die sich am Ortsrand ausbreiten, für Supermärkte mit einem riesigen Parkplatz, für Straßen, die sich durch die Landschaft schlängeln etc." Durch den Bodenverbrauch komme es zu einem Verlust der Produktionsgrundlage und somit zu einer Gefährdung der heimischen Lebensmittelversorgung. Das sei auch eine Frage der nationalen Sicherheit!

Weinberger: "Daher muss es das oberste Ziel Österreichs sein, die Lebensgrundlage Boden zu erhalten, nicht durch Verbauung weiter zu zerstören und die Selbstversorgung Österreichs mit heimischen Lebensmitteln aufs Spiel zu setzen. Hier herrscht jedenfalls Handlungsbedarf“, so der eingehende Appell des Chefs der Hagelversicherung.

Weinberger: "Brauchen gesetzlichen Schutz von Agrarflächen"

Laut einer aktuellen Meinungsumfrage seien auch 85 % der Bevölkerung in Österreich über den derzeit stattfindenden Bodenfraß verärgert. "Deshalb muss die jetztige Form des Bodenverbaus beendet werden", fordert Weinberger. Um uns nicht noch weiter in Abhängigkeiten zu begeben, schlägt Weinberger vor, "die produktivsten Böden - wie in der Schweiz - mit einem absoluten Bauverbot zu belegen, um die Ernährungssicherung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen. Von Beton können wir uns jedenfalls nicht ernähren."

"Wir brauchen eine Strategie mit klar messbaren Kennzahlen, wo der Verbrauch direkt ausgewiesen werden kann. Ich bin für intelligente Lösungen zur Nutzung unserer Naturräume." Und Weinberger drückte seine Hoffnung aus, dass dafür letztlich die "vernünftigen Kräfte überwiegen."

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