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Keine Zölle für Soja aus der Ukraine

Volodymyr Pugachov, Geschäftsführer von Donau Soja in der Ukraine, über den Sojaanbau in seiner Heimat.

Lesezeit: 2 Minuten

Herr Pugachov, wie ist die Erntesituation in der Ukraine? Wie viel Soja wird angebaut, welche Erträge werden erzielt?

Volodymyr Pugachov: Während der Anbau von Getreide und den meisten anderen Kulturen kriegsbedingt insgesamt deutlich zurückgegangen ist, steigt die Anbaufläche für Soja gegen den Trend heuer um 20 % auf 1,8 Mio. ha. Dies liegt u. a. daran, dass für den Sojaanbau im Gegensatz z. B. für Weizen kein Stickstoffdünger benötigt wird. Weiters ist bei Soja auch keine bis wenig Energie für die Trocknung notwendig. Deshalb entschieden sich viele Bauern für den Anbau dieser Kultur. Auch die Wachstumsbedingungen in den Hauptanbaugebieten West- und Zentralukraine waren für die Sojabohnen ausgezeichnet. Donau Soja rechnet heuer deshalb mit einem Plus von knapp 680.000 t und einer Gesamterntemenge von 4,4 Mio. t.

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Wie viel dieser Menge ist denn Donau Soja-Ware?

Volodymyr Pugachov: Davon werden etwa 15 bis 20 % als ­Donau Soja-Ware produziert. Wir haben gerade wegen des Krieges in unserem Land neue Partner gefunden, die in die Donau Soja-Zertifizierung eingestiegen sind.

Wie sieht es mit den Preisen für Donau Soja aus?

Volodymyr Pugachov: Die Preise für europäisches gentechnik-freies Soja bewegen sich in eine positive Richtung, sprich es ist günstiger zu haben. In den letzten drei bis vier Monaten sanken die Preise auf einen historischen Tiefstand im Vergleich zu gentechnisch verändertem Soja aus den USA oder Südamerika.

Gibt es bei Soja im Gegensatz zu anderen Kulturen keine Import- und Exportbeschränkungen?

Volodymyr Pugachov: Nein, es gibt ein Assoziierungsabkommen zwischen der Ukraine und der EU, wonach es für Soja weder Import- noch Exportzölle gibt. Denn die EU hat nur 8 % Selbstversorgung und ist somit stark abhängig von Sojaimporten (siehe Beitrag Biosojabohnen). Gleichzeitig produziert die Ukraine drei- bis viermal so viel Soja, wie sie im eigenen Land verbraucht.

Wie kann man sich vor dem Hintergrund des Krieges die Anbaubedingungen vorstellen?

Volodymyr Pugachov: Vorausschicken möchte ich hier, dass schon vor dem Krieg 17 % des Bruttosozialproduktes aus der Landwirtschaft kamen. Das sagt schon viel zur Bedeutung für die ukrainische Volkswirtschaft aus. Und jetzt im Krieg ist die Bedeutung noch wichtiger geworden. Zu den größten Problemen aktuell zählen der Mangel an Arbeitskräften und Treibstoff, weil von beiden viel in der Armee benötigt wird.

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