Nächste Woche wird es für den Bayerischen Bauernverband (BBV) spannend. Denn am kommenden Freitag wird ein neuer BBV-Präsident gewählt. Nachdem Walter Heidl nicht mehr zur Wahl angetreten ist, haben gleich fünf Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen. So viele wie noch nie! Walter Heidl war bei den letzten beiden Wahlen sogar konkurrenzlos. Nun hat das Gremium also die "Qual der Wahl" und muss aus fünf engagierten und motivierten Männern, die mit verschiedenen Plänen und Ideen zur Wahl antreten, aber alle das Beste für die heimische Landwirtschaft und die bayerischen Bauern und Bäuerinnen erreichen wollen, den neuen Präsidenten wählen.
Und diese Kandidaten wollen Walter Heidl als Präsident folgen:
- Günther Felßner
- Siegfried Jäger
- Stefan Köhler
- Gerhard Langreiter
- Georg Sachsenhauser
Interessen klar vertreten
Günther Felßner ist verheiratet und hat drei Kinder. Er bewirtschaftet einen Betrieb mit Milchviehhaltung, Grünland, Futterbau, Marktfruchtbau und Wald. Er ist beim BBV seit 2002 Ortsobmann und Kreisvorstandsmitglied. Seit 2012 ist er Bezirkspräsident in Mittelfranken und BBV-Vizepräsident. Als BBV-Präsident möchte er die Interessen der Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft vertreten, Zukunftschancen erkennen, Perspektiven entwickeln und für alle Bauernhöfe (Voll-, Zu- u. Nebenerwerb) nutzbar machen. In zehn Jahren sieht er den BBV als gefragten Interessenvertreter der Bauern und als Mutmacher der Mitglieder. "Denn unsere bäuerlichen Werte sind Vorbild und gleichzeitig Zukunftsvision für eine moderne nachhaltige Gesellschaft", sagt Felßner.
Von der Arbeit leben können
Siegfried Jäger kommt aus Neureichenau im Landkreis Freyung-Grafenauund hat drei erwachsene Söhne. Er hat 120 Milchkühe und betreibt eine Biogasanlage. Er ist seit 2019 Kreisobmann und seit September 2022 Bezirkspräsident in Niederbayern. Als BBV-Präsident möchte er die Kommunikation für die Mitglieder öffnen und das, was vom Haupt- und Ehrenamt geleistet wird, darstellen. "Der Landwirt soll wieder von dem was er produziert, leben können", sagt Jäger. In zehn Jahre sieht er den BBV als Vertretung des ländlichen Raums, die Diskussion zwischen Stadt und Land wieder normalisiert sowie eine realpolitische Auseinandersetzung ohne Ideologie.
Kommunikation verbessern
Stefan Köhler ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er bewirtschaftet einen Mutterkuhbetrieb sowie in Kooperation einen Ackerbaubetrieb. Seit 2002 ist er Ortsobmann und Kreisobmann, seit 2017 Präsident des BBV Unterfranken. Als BBV-Präsident möchte er zunächst eine Grundlagen für neue Wertschöpfungsketten schaffen, interne und externe Kommunikation verbessern, neue Ideen des Kreisehrenamtes sammeln und gemeinsam unternehmerische Lösungen für die Mitglieder entwickeln. "In zehn Jahre sehe ich den BBV als den bedeutendsten landwirtschaftlichen Unternehmerverband mit einer starken Mitgliederbindung und mit hoher gesellschaftlicher Akzeptanz", sagt Köhler.
"Unser" Bauernverband
Gerhard Langreiter kommt aus Oberneukirchen im Landkreis Mühldorf und bewirtschaftet einen Ferkelerzeugerbetrieb mit Ackerbau, Grünland und Wald. Er ist seit 15 Jahren beim BBV in verschiedenen Gremien aktiv, unter anderem als Ortsobmann und Kreisobmann. Als BBV-Präsident möchte er zuerst das Motto #WirSindBauernverband vorantreiben. "Das heißt für mich, dass sich unsere Mitglieder mit dem BBV identifizieren, gerne Mitglied sind und nicht von „dem“ Bauernverband reden, sondern von „unserem“ Bauernverband", sagt Langreiter. "Das will ich erreichen durch eine digitale Offensive mit Formaten im Social Media, die das Haupt- und Ehrenamt auf höherer Ebene näher an die Mitglieder bringt. Aber auch durch aktiven Austausch in Präsenz in allen Regionen Bayerns."
Familienbetriebe als zuverlässiger Erzeuger heimischer Lebensmittel
Georg Sachsenhauser kommt aus Kröning im Landkreis Landshut und bewirtschaftet einen Veredlungsbetrieb mit Mastschweinen. Seit 2017 ist er Ortsobmann und Kreisobmann. Als BBV-Präsident möchte er die Voraussetzungen schaffen, dass allen landwirtschaftlichen Familienbetrieben ein auskömmliches und gerechtes Einkommen zur Verfügung steht. Er möchte klar Stellung beziehen bzgl. RED III, PSM- Reduzierung, GAP und Düngeverordnung. Er möchte noch deutlicher kommunizieren, was von den Lebensmittelpreisen beim Landwirt ankommt und dem Verbraucher/Kunden sagen was Auflagen für ihn im Geldbeutel bedeuten. "In zehn Jahre sehe ich den landwirtschaftlichen Familienbetrieb als verlässlichen Erzeuger von heimischen Lebensmitteln und sicheren Erzeuger von klimaneutraler regionaler Energie", sagt Sachsenhauser.
Die Lebensläufe aller Kandidaten finden Sie auf der Homepage des Bayerischen Bauernverbands.