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Umfrage belegt Belastung

Burnout & Depression: Wetterstress stellt für Landwirte hohe psychische Belastung dar

Acht von zehn Landwirten haben Sorgen und Bedenken aufgrund von Ernteausfällen durch Wetterextreme. 82 % sind aufgrund dessen zumindest teilweise von psychischen Belastungen betroffen.

Lesezeit: 3 Minuten

Wetterextreme sind ständige Begleiter in der Landwirtschaft und nehmen aufgrund des Klimawandels zu. Eine Umfrage des Market-Instituts, die im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung durchgeführt wurde, zeigt nun, dass Ernteausfälle aufgrund von Wetterextremen acht von zehn Landwirtinnen und Landwirten Sorgen bereiten.

Drei Viertel der Landwirte geben an, dass die psychischen Anforderungen und Herausforderungen in den letzten Jahren generell mehr geworden sind. „In einem Jahr ist es die Dürre, das Jahr darauf sind es Unwetter mit Hagel, Sturm und Überschwemmung oder der Frost", so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

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Die zunehmenden Wetterextreme sorgten bei vielen Landwirten – mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel – zu einer psychischen Belastung. "Der damit verbundene Wetterstress in der Landwirtschaft ist groß, denn 80 % des Ertrags hängen vom Wetter ab. Wir haben dies zum Anlass genommen, um die psychischen Belastungen bei Landwirten analysieren zu lassen – mit sehr deutlichen Ergebnissen“, sagt Weinberger.

Psychische Belastungen in der Landwirtschaft gestiegen

„Drei Viertel der befragten Landwirte gaben an, dass vor allem psychische Herausforderungen in den letzten Jahren mehr geworden sind. Auch bei den körperlichen Belastungen gibt es eine Zunahme, diese liegt allerdings klar unter dem Ausmaß der psychischen. Auffällig ist, dass vor allem Landwirtinnen und Landwirte über 50 Jahre und jene, die angegeben haben, dass sich ihr Gesundheitszustand in den letzten Jahren verschlechtert hat, verstärkt von psychischen Belastungen betroffen sind“, so Thomas Pargfrieder zur aktuellen Umfrage, die Ende Juli durchgeführt wurde und führt weiter aus.

„Die größten Sorgen und Bedenken haben die Befragten insbesondere durch preis- und kostengebundene Faktoren. Acht von zehn gaben an, von Sorgen aufgrund steigender Preise für Dünger und Energie sowie höheren Steuern und Abgaben betroffen zu sein. Für ebenso viele stellen Preisstürze für landwirtschaftliche Produkte und Ernteausfälle durch Unwetter, Hagel, Dürre, Frost, Schädlinge usw. große Bedenken dar.

82 %, das bedeutet vier von fünf der Befragten, sind aufgrund dessen zumindest teilweise von psychischen Belastungen betroffen. So gaben davon 45 % an, an Stress durch Ernteausfälle zu leiden. Zukunftsängste (34 %), anhaltende Müdigkeit (32 %) und Schlafstörungen (24 %) zählen ebenfalls dazu. Nur 17 % der Befragten gaben an, keine psychischen Beschwerden zu haben.“

Psychosoziale Beratung flächendeckend ausbauen

„Das Leben am Bauernhof wird häufig als romantische Idylle dargestellt. Das entspricht aber selten der Realität. Stress durch wetterbedingte Ernteausfälle, Zukunftsängste, Generationenkonflikte, steigende Preise für Betriebsmittel oder Preisstürze für landwirtschaftliche Produkte gehören zum Alltag auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb.

Psychische Belastungen bei den betroffenen Bäuerinnen und Bauern sind dabei keine Seltenheit, wie die Ergebnisse der Umfrage klar und deutlich zeigen. Psychische Beschwerden müssen sichtbar gemacht und klar angesprochen werden, damit die betroffenen Bäuerinnen und Bauern die Unterstützung und den Zugang zu den Präventionsmaßnahmen erhalten, die sie brauchen“, so Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger zu den Ergebnissen der Studie.

Sie weist außerdem auf die Notwendigkeit flächendeckender psychosozialen Beratung im ländlichen Raum hin: „Durch den Klimawandel werden Wetterextreme auch in Zukunft vermehrt auftreten, was zusätzlichen Wetterstress mit sich bringt.

Psychosoziale Informations-, Bildungs- und Beratungsangebote müssten daher für Betroffene leicht zugänglich sein und in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.

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