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Baurecht vor Ehrenamt?

Landkreis erteilt Abrissbescheid: Wars das nun für die Schutzhütte in Amelinghausen?​

Die Schutzhütte in der Kronbergheide, LK Lüneburg, muss nun doch weichen. Der Landkreis lehnte den Bauantrag sowie eine Ausnahmegenehmigung ab und erteilte der Gemeinde nun den Abrissbescheid.​

Lesezeit: 3 Minuten

Die Debatte um die gemeinnützige Schutzhütte in Amelinghausen, LK Lüneburg, hat einen neuen Punkt erreicht: In der letzten Woche entschied der Landkreis Lüneburg entgegen der Vorschläge von Gemeinde und Landjugend Amelinghausen, gegen den Erhalt des sogenannten „Heideschlösschens“ (top agrar berichtete).

In einer Mitteilung des Landkreises hieß es demnach, eine gemeinsame Lösung sei trotz Dialogs und intensiver Prüfung bisher nicht möglich. Die naturschutzfachlichen und baurechtlichen Bescheide, darunter auch der klare Abrissbescheid, habe die Kreisverwaltung an die Gemeinde und die Grundstückseigentümer geschickt. Das hohe Gut des Naturschutzes müsse in diesem Fall mit den Erholungs- und Freizeitinteressen abgewogen werden, sagte Kreisrätin Sigrid Vossers. Deshalb müsse das Gebäude nach Naturschutz- und Baurecht abgerissen und das Magerrasen-Biotop wiederhergestellt werden.

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Landjugend und Gemeinde kämpfen weiter für ihr „Heideschlösschen“

Trotz der schriftlichen Bescheide des Kreises gibt die Gegenseite noch nicht klein bei. Aus einer Mitteilung der Gemeinde Amelinghausen, geht das Unverständnis über die Entscheidung klar hervor. „Die Haltung der Kreisverwaltung ist aus meiner Sicht äußerst bedauerlich“, sagt Gemeindedirektor Christoph Palesch. Aus Sicht der Gemeindevertretung sei „die Kreisverwaltung nicht an einer gemeinsamen Lösung interessiert“.

Explizite Angebote, bspw. zur Dachbegrünung oder zum Verkleinern der Hütte am aktuellen Standort, seien vergeblich gewesen. Zudem sei „eine derart schnelle Ablehnung eines Bauantrages (etwa 3 Wochen) (…) durchaus überraschend.“

Wir schaffen Bleibeperspektiven für die Jugend vom Land (…) und möchten unsere Heimat aktiv mitgestalten.“
Landjugend Amelinghausen

Deutliches Unverständnis äußert auch die Landjugend aus Amelinghausen. In einem Instagram-Posting zeigen sie deutlich, dass sie weiter für ihre selbstgebaute Schutzhütte kämpfen wollen. Was in den letzten Wochen passiert ist, sei „schwierig in Worte zu fassen“. In ihrem Statement äußern sie ihre Enttäuschung über den abgelehnten Bauantrag. „Der Landkreis hat uns so gezeigt, dass es ihm wichtiger ist, auf sein Recht zu bestehen und auf Paragraphen rumzureiten, anstatt seinen Ermessensspielraum zu nutzen und das Engagement von Vereinen so zu würdigen“, schreibt die Landjugend. Weiter heißt es: „Wir schaffen Bleibeperspektiven für die Jugend vom Land (…) und möchten unsere Heimat aktiv mitgestalten.“ Dem gemeinsamen Schaffen eines Ortes, „an dem alle Menschen die Natur erleben können“ und das Engagement werde durch den Kreis nicht gewürdigt.

Das gesamte Statement der Landjugend lesen sie hier:

Sowohl die Landjugend als auch die Gemeinde sind weiterhin der Meinung, die Schutzhütte biete einen touristischen Erholungsort, der sich „ideal“ in den Landschaftscharakter der Lüneburger Heide einfüge. „Wir werden in den nächsten Wochen intern beraten, wie wir mit der Ablehnung weiter umgehen“, so Gemeindedirektor Christoph Palesch.

Zum Hintergrund:

Im Rahmen der 72 h-Aktion im Mai 2023 erbaute die Landjugend Amelinghausen eine neue Schutzhütte in der Konbergheide im Landkreis Lüneburg. Diese ersetzte eine in die Jahre gekommene und deutlich kleinere Hütte und soll eine Aufenthalts- und Rastmöglichkeit für Einheimische und Touristen bieten. Nach einer anonymen Anzeige stellte sich heraus, dass am Standort sogenannter Magerrasen wächst. Diese geschützte Art sei Teil eines Biotops und gehöre geschützt, hieß es damals. Landjugend und Gemeindevertreter bemühen sich seitdem für den Erhalt der ehrenamtlich erbauten Hütte.

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