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Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft“

Frauen in der Landwirtschaft: Gefühlte Wahrheiten

Frauen haben eine wichtige Rolle auf landwirtschaftlichen Betrieben. Was genau sie leisten bleibt aber oftmals unsichtbar und ungewürdigt. Eine bundesweite Studie soll nun Licht ins Dunkel bringen.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Kommentar von Christina Breuker, Redakteurin beim Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

Was Frauen auf Höfen leisten, welchen Stellenwert sie für den Erfolg des landwirtschaftlichen Betriebs haben – das bleibt oft unentdeckt und erfährt kaum Wertschätzung. Das gilt sowohl für Familie und Freunde der Frauen als auch für die Agrar-Statistik.

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Für die Statistik soll die bundesweite Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft“ die Leistung der Frauen deutlicher sichtbar machen. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen haben die Ergebnisse am Donnerstag vergangener Woche in Berlin vorgestellt.

„Gefühlte Wahrheiten und finanzielle Tatsachen“

In einer begleitenden Fotobroschüre ist mir eine Zwischenzeile besonders ins Auge gefallen. Sie lautet „Gefühlte Wahrheiten und finanzielle Tatsachen“. Dieses Wortpaar lässt sich gleich auf zwei Ergebnisse beziehen, mit denen die Studie den Finger in die Wunde legt:

  • Viele Frauen sehen sich als Mitunternehmerinnen auf den Betrieben. 72 % der Befragten geben an, bei betrieblich-strategischen Entscheidungen mit einbezogen zu werden. In der Praxis bedeutet das häufig, dass sie den Kreditvertrag mitunterzeichnen, sobald Investitionen anstehen. Doch obwohl sie sich als (Mit-)Unternehmerinnen fühlen, sprechen die Zahlen zu Besitzverhältnissen eine andere Sprache: Nur 11% der Befragten gehört der gesamte Betrieb, 24 % gehört ein Teil der Flächen und Gebäude.
  • Geradezu erschreckend sind die Studienergebnisse zum Thema Absicherung. Auf die Frage „Fühlen Sie sich im Alter ausreichend abgesichert?,“ gab ein Viertel (26 %) an, es nicht genau zu wissen. 30 % sind nach eigener Einschätzung nicht ausreichend abgesichert. Diese beiden Zahlen allein geben schon begründeten Anlass zur Sorge. Doch auch für diejenigen, die diese Frage mit „Ja“ beantwortet haben (40 %), lohnt es sich, noch einmal genau hinzuschauen. Denn, wie ­Anne Dirksen von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Rande einer Podiumsdiskussion am Beispiel des Ehevertrags betonte: Die ­reine Existenz eines solchen Vertrags bedeutet noch nicht, dass dieser auch zugunsten der Frau ausgearbeitet wurde.

Absicherung und Wertschätzung

In puncto Absicherung herrscht – trotz der ­zahlreichen existierenden Angebote – offensichtlich weiterer Beratungs- und Aufklärungsbedarf. Das hat der Landfrauenverband mit Präsidentin Petra Bentkämper an der Spitze klar für sich erkannt.

Doch zurück zur eingangs erwähnten Wertschätzung: Hier sind die Männer auf den Betrieben gefragt, die nicht nur gefühlt, sondern auch formal Betriebsleiter sind. Wenn sie die wichtige Rolle der Frauen nicht wertschätzen und auch finanziell anerkennen, kann das schwerwiegende Folgen haben, wie eine Teilnehmerin bei der Abschlusskonferenz hervorhob: „Die Frage, ob die Familie zusammenhält, und ob die Belastung tragbar und fair verteilt ist, ist auch eine Frage der Zukunftsfähigkeit des Betriebs. Weil alles ­andere – Scheidung, Tod, schwere Krankheit – ein enormes Existenzrisiko für alle darstellt.“

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