Eine Tierrechtsorganisation hat heimlich erstelltes Bildmaterial aus einem Schlachthof in Hürth bei Köln zugespielt bekommen. Die Videos würden einen „brutalen“ Umgang mit Rindern und Schafen zeigen.
So würden die Tiere beispielsweise an Beinen und Schwänzen gezogen, mit einer Mistgabel würde Rindern ins Gesicht gestochen und das Bolzenschussgerät sei oft falsch angesetzt, so dass die Tiere beim Kehlschnitt noch bei Bewusstsein seien. Zudem wären Rinder 30 Minuten in der „Tötungsbox“ fixiert. Auch hätten andere Tiere Blickkontakt bei der Schlachtung und würden ihrerseits in Panik geraten, heißt es. Bei den Schafen unterbleibe eine Betäubung zudem häufig, d.h. der Schlachter durchtrennt direkt die Kehle.
Unscheinbarer Schlachtbetrieb
Insgesamt habe man bei den Videos bei etwa 15 % der Tiere auf dem Schlachthof eine illegale Vorgehensweise festgestellt. 13 betäubungslose Schlachtungen seien dokumentiert. Bei dem Betrieb handelt es sich laut den Tierrechtlern um eine Art "Hinterhof-Schlachthof" mit eigenem Verkauf. Er sei nicht ausgeschildert.
Der Betreiber des Schlachthofs soll ein Viehhändler aus Weinsheim sein. Ein Unternehmenssprecher teilte den Tierschützern mit, dass ihm die betäubungslosen Schlachtungen nicht bekannt seien. Auch dem zuständigen Veterinäramt im Rhein-Erft-Kreis waren keine Verstöße bekannt. Nach der Anzeige durch den verein habe das Amt dem Betrieb allerdings nun weitere Schlachtungen untersagt.