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Edamame: Die „kleine Schwester“ der Sojabohne als Nische für Landwirte

Die proteinhaltige Hülsenfrucht erfährt steigende Beliebtheit bei Verbrauchern. Ursprünglich aus Asien stammend, eröffnen sich auch für deutsche Landwirte Perspektiven.

Lesezeit: 3 Minuten

In 2023 ernteten deutsche Landwirte laut dem Statistischen Bundesamt rund 122.100 t Sojabohnen. Aus 11 % der heimischen Sojabohnen entstehen Lebensmittel wie Tofu oder Sojasauce. Und nur einen Bruchteil davon machen die knallgrünen, kleinen Proteinbomben namens Edamame aus.

Edamame sind die unreif geernteten Samen von Sojabohnen. Sushi-Restaurants servieren die Bohnen in der Schale gekocht oder gedämpft und leicht gesalzen. In Japan ist sie eine beliebte Nascherei zum Bier, wie bei uns Erdnüsse oder Salzstangen.

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Importware aus Asien

Auch bei den deutschen Verbrauchern steigt die Nachfrage. Doch bislang gibt es die asiatische Hülsenfrucht fast ausschließlich als Importware aus China oder Taiwan im Kühlregal. Erste Landwirte testen den Anbau nun in unseren Breiten, um den Markt mit erntefrischer Edamame zu erschließen.

Edamame und Druschsoja im Vergleich

Fabian von Beesten kennt sich mit Edamame aus. Mit seinem Unternehmen Gartensoja ist er Anbauberater und Saatgutproduzent. „Soja und Edamame sind dieselbe Pflanzenart mit sehr ähnlichen Standortansprüchen“, so von Beesten.

Beide mögen es warm, vor allem während der Keimphase. In der Jugendphase vertragen sie größere Trockenperioden, rückt die Ernte näher, ist eine gute Wasserversorgung jedoch sehr wichtig. Die Ansprüche an den Boden und die Nährstoffe sind eher gering.

Im Vergleich zum herkömmlichen Druschsoja, das Ackerbauern zur Reife bringen und meist als Tierfutter einsetzen, erfordert Edamame als Gemüsekultur einen etwas anderen Anbauansatz.

Van Beesten vergleicht die Hülsenfrucht mit Körner-  und Zuckermais. Ersteren hat die Züchtung auf eine gute Futtermittelqualität mit großen Kolben selektiert. Bei letzterem steht der süße Geschmack im Vordergrund.

Das in den letzten Jahren erarbeitete Wissen zum Sojaanbau in Deutschland erleichtert den Einstieg in die Kultur erheblich.“
Fabian van Beesten

Auch Edamame ist auf einen nussig-süßen Geschmack, eine schwache Behaarung, große Körner und eine sich leicht öffnende Hülse selektiert. Denn die zwei bis drei Samen „zuzelt“ man beim Essen aus der Schale heraus. Die Züchter von Sojabohnen legen den Fokus hingegen auf eine optimale Qualität als Futtermittel und selektieren z. B. vermehrt auf die Platzfestigkeit.

Ernte schon nach 80 Tagen

Ein weiterer großer Unterschied zeigt sich während der Ernte. Die Edamame hat eine deutlich kürzere Vegetationszeit als Soja. Bereits rund 80 Tage nach der Saat findet die Ernte statt, etwa fünf bis sechs Wochen früher als die von Druschsoja. „Dadurch ist die Wärmesumme niedriger und sie lässt sich auch in kühleren Lagen anbauen. Klar, ein Freiburger Klima wäre optimal, aber auch in NRW gelingt die Ernte“, erklärt van Beesten. Anders als bei Druschsoja bestehe kein Risiko, dass die Pflanzen im Herbst nicht abtrocknen - ein verregneter Oktober spiele also keine Rolle mehr. „Die Edamame muss nicht trocknen, lediglich der Boden muss zum Erntezeitpunkt befahrbar sein.“

Woher kommt der Edamame-Hype?

Edamame punkten mit ihrem Nährstoffgehalt. Besonders bei Vegetariern oder Veganern ist die nussig schmeckende Bohne beliebt. Wie die Sojabohne eignet sie sich als reichhaltige Protein- und Ballaststoffquelle. Nur 100 g enthalten 12 g Eiweiß und sind sehr vitaminreich. Veredelt als Edamame-Humus, als geröstete Snackbohnen oder als Pasta sind sie vielseitig genießbar.

Van Beesten ist überzeugt: „Edamame kommt. Und das in den letzten Jahren erarbeitete Wissen zum Sojaanbau in Deutschland erleichtert den Einstieg in die Kultur erheblich.“

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