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Nischenkulturen

Biolandwirt will mit Lein, Senf und Knoblauch die Nische finden

Landwirt André Schaper baut auf 2,5 ha Lein für eine Rohstoffmanufaktur an. Künftig will er den Nebenerwerbsbetrieb über Direktvermarktung und weitere Nischenkulturen zum Haupterwerbsbetrieb machen.

Lesezeit: 3 Minuten

„Der Geschäftsführer der Rohstoffmanufaktur Tapir kam auf uns zu und fragte, ob wir nicht Lust hätten, für ihn Lein anzubauen. Wir kannten uns mit dem Leinanbau nicht aus, doch für uns war klar, wir machen das“, sagt Landwirt André Schaper. Gemeinsam mit seinen Eltern betreibt der Student der Ökologischen Landwirtschaft seit fünf Jahren einen Biobetrieb im südniedersächsischen Ellensen bei Einbeck. Die Familie bewirtschaftet 15 ha Ackerbau, 35 ha Grünland und betreibt eine Mutterkuh- und Schafhaltung plus Nachzucht im Nebenerwerb. „Mein Ziel ist, unseren Betrieb über Direktvermarktung und Nischenproduktion zukünftig als Haupterwerbsbetrieb aufzustellen“, so der 28-Jährige gegenüber dem Landvolk Niedersachsen.

Leinöl für Möbel

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Auf 2,5 ha hat André Schaper Mitte April Lein für die Amelsener Firma „Tapir Wachswaren“ ausgesät, woraus technisches Öl für die Möbel- und Lederpflege gewonnen werden soll. „Früher wurde in unserer Region auch schon Lein, aber auf schlechten Böden angebaut“, berichtet Vater Helmut. Lein oder Flachs ist eine anspruchslose Pflanze, aber ein wertvoller Eiweißträger, sodass der nach dem Pressvorgang in der Ölmühle Hollenstedt übrigbleibende Presskuchen als Futter für die Rinder genutzt werden kann. Mitte Juni erblühte das Leinfeld in strahlendem Blau und war in der Region der Hingucker.

Ernte steht bevor

Geerntet wird der Lein in den nächsten Tagen mit dem Mähdrescher – noch sind einige Samen etwas grün statt braun. André Schaper schätzt, dass der Ertrag bei 500 kg bis 1,5 t Leinsaat liegen wird. „Wichtig ist bei uns im Bioanbau die Pflege. Das Beikraut muss raus“, nimmt der Junglandwirt als weitere Erkenntnis dieses ersten Versuchsjahres mit. Um die Melde besser mit Hacke oder Striegel entfernen zu können, will er beim nächsten Mal die Reihen der zarten Leinpflanzen in größerem Abstand setzen.

Weitere Nischenkulturen

„Das ist das Spannende am Ausprobieren neuer Feldfrüchte“, sagt der Biobauer, der vergangenes Jahr zudem Hanf anbaute und aktuell noch auf einem Hektar Bio-Senf für die Einbecker Senfmühle sowie Knoblauch, Kartoffeln und Öko-Rüben im Portfolio hat. „Unkrauthacken sind wir Bio-Bauern gewohnt“, pflichtet Vater Helmut bei. Allein 150 Stunden je Hektar habe er in den Rüben verbracht. Doch all der Aufwand lohne sich, wenn dabei Lebensmittel und Produkte aus und für die Region mit kurzen Wegen am besten über Direktvermarktung hergestellt werden, lebt Familie Schaper ihre Philosophie.

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