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Landwirt Schertich melkt Premium-Tierwohlmilch für Hochland

Thomas Schertich erzeugt seit Mai 2022 Milch für ein Label der Haltungsformstufe 3 von Hochland. Die Investitionen dafür haben sich schnell amortisiert.

Lesezeit: 3 Minuten

Je mehr Komfort meine Kühe haben, um so mehr Leistung geben sie“, ist die Erfahrung von Thomas Schertich aus Apfeldorf im Landkreis Landsberg am Lech. Deshalb stand er Überlegungen der Molkerei Hochland, eine Premiumlinie mit höheren Tierwohlstandards einzuführen, offen gegenüber.

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„Ausgangspunkt war, dass die Lieferanten von Hochland gemeinsam mit der Molkerei nach Wegen gesucht haben, mehr Wertschöpfung auf die Höfe zu bringen“, berichtet der Landwirt, der auch 2. Vorsitzender des Ersten bayerischen Butterwerkes Schongau eG ist.

Rund 200 der insgesamt knapp 1.000 Vertragslandwirte haben sich im Frühjahr 2022 nach den Vorgaben des DLG-Silber Labels zertifizieren lassen, das auf Haltungsformstufe 3 basiert. Seit Mai 2022 liefern diese Betriebe Tierwohlmilch an Hochland. Im Gegenzug zahlt die Molkerei, die die Milch zu Frischkäse verarbeitet, einen Zuschlag von 3 ct/kg für die gesamte Liefermenge der zertifizierten Betriebe. Der Zuschlag ist für drei Jahre garantiert.

Für Thomas Schertich, der den Betrieb zusammen mit seinen Eltern Manfred und Hannelore führt, hielt sich der Mehraufwand für die Zertifizierung in Grenzen. Bereits 2012 hatte die Familie den alten Laufstall verlängert und den Anbau mit offenen Wänden und Curtains ausgestattet.

2018 baute sie das alte Stallgebäude um, installierte zwei Melkroboter und neue Liegeboxen. Zudem richtete sie einen Laufhof mit 29 Außenliegeboxen ein, sodass der Stall seitdem Platz für 110 melkende Kühe und 18 Trockensteher bietet. Der hohe Komfort macht sich bezahlt: Die Leistung der Holstein-Herde liegt bei rund 11.000 kg.

Geräumige Abkalbebox

Die Freilufthaltung, die Haltungsform 3 fordert, war somit bereits vorhanden. Thomas Schertich musste nur noch für 5 % der Herde eine Abkalbebox einrichten. Der junge Landwirt ging dabei bewusst über die Mindestgröße von 5 m2 pro Kuh hinaus und baute für rund 9.000 € bisherige Liegeboxen zu einer 80 m2 großen Abkalbebox um.

Weil dort ausreichend Platz ist, bringt er die Trockensteher bereits 10 bis 14 Tage vor dem Kalbetermin in die Strohbucht, wo er sie bis zum Kalben gezielt anfüttert. „Im Abkalbestall kann ich das jetzt noch genauer machen. Das hat die Fresslust und Fitness der Kühe nach dem Abkalben noch einmal verbessert“, sagt der Milchviehhalter.

Enthornen mit Tierarzt

Zusätzlich investierte er 3.500 € in zwei weitere elektrische Kuhbürsten, weil für jeweils 60 Kühe eine Bürste vorhanden sein muss. Eine weitere Änderung betrifft die Verödung der Hornanlagen bei Kälbern. Dieser Eingriff erfolgt nun stets unter Schmerzmittelgabe, Sedierung und Lokalanästhesie des Hornnervs durch den Tierarzt. Den Eingriff darf der Landwirt selbst vornehmen.

Unterm Strich ist der junge Unternehmer mit der Umstellung sehr zufrieden: „Ich habe mich im Programm von Anfang an wiedergefunden und meine Investitionen haben sich bereits nach wenigen Monaten amortisiert.“

Nach Schertichs Einschätzung bringt das Programm Wertschöpfung auf die Höfe, die ihre Ställe in den letzten zehn Jahren neu gebaut oder modernisiert haben. Es rechtfertige für sich allein aber nicht Neubauten oder umfangreiche Umbauten. „Wenn ich vom gesetzlichen Standard ausgehe, dann reichen die 3 ct/kg nicht aus“, macht der Landwirt klar.

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