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Hitzestress: Brauchen Kälber in Iglus einen Sonnenschutz?

Die aktuelle Tierschutznutztierhaltungs-Verordnung schreibt Tierhaltern den Schutz vor Witterungseinflüssen vor. Wie Sie Kälber in Iglus dementsprechen schützen, erklärt unser Experte.

Lesezeit: 2 Minuten

Frage:

Meine Kälberiglus stehen auf einer Betonplatte hinter dem Stall. Ich wurde angezeigt, weil ich meine Tiere schutzlos der Hitze aussetzen würde. Das Veterinäramt kontrollierte daraufhin die Haltung. Sie meinten, ich hätte keinen ausreichenden Hitzeschutz für die Kälber.

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1. Brauchen Kälber einen Hitzeschutz?

2. Wie muss dieser aussehen?

Antwort:

1. Ja, die Kälber brauchen einen Hitzeschutz. Die Tierschutznutztierhaltungs-Verordnung (TierSchNutztV) fordert in § 3 u.a. einen "ausreichenden Schutz vor widrigen Witterungseinflüssen". Darunter fällt auch Hitze. Für Kaltställe, Kälberhütten und sinngemäß auch für Iglus, die dem Außenklima unterliegen (vgl. § 6), nennt die Verordnung keine kritische Temperatur.

Verschiedene Studien belegen aber, dass leichter Hitzestress bereits ab einer Temperatur von 25 °C einsetzen kann. Die Kälber erhöhen ihre Atemfrequenz, fangen an zu schwitzen und sind weniger aktiv. Die Wasseraufnahme steigt deutlich an, während die Tiere weniger Futter fressen. Gleichzeitig werden sie anfälliger für Infektionen.

Die Auswirkungen des Hitzestresses verschärfen sich rasch, wenn die Iglus in der prallen Sonne auf bis zu 40 °C und mehr auheizen. Diese Wärmebelastung ist für die Kälber nicht mehr komensierbar und kann zu lebensbedrohlichen Zuständen führen.

2. Vor den Folgen einer direkten Sonneneinstrahlung in den Iglus schützt nur eine ausreichende Beschattung. Kurzfristig helfen spezielle Alu-Schutzfolien um die Iglus gewickelt vor einer Überhitzung. Allerdings schützen diese nicht, wenn die Kälber aus dem Iglu laufen.

Mittelfristig gehören diese daher ganzjährig unters Dach. Denn die Wärmebelastung durch die Sonne kann über einen langen Zeitraum (ca. Mai bis September) periodisch auftreten.

Ideale Orte zum Aufstellen sind offene Dachüberstände oder Leichtbauhallen. Auch einfache Planen oder Zeltdächer sind möglich. Unter Dach bleibt bei Regenwetter die Einstreu im Auslauf trocken. Außerdem verbessern Sie den Arbeitskomfort für die Betreuung deutlich.

Unser Experte:

Dr. Georg Teepker, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Osnabrück

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