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Kältestress bei Mutterkühen vorbeugen

Insbesondere Robustrassen können die Weidehaltung im Winter gut ab. Dennoch müssen Tierhalter einige Voraussetzungen zum Wohlergehen der Rinder erfüllen.

Lesezeit: 4 Minuten

„Wenn es richtig gemacht wird, fördert die Winteraußenhaltung von Rindern die Gesundheit“, erklärte Prof. Dr. Ralf Waßmuth von der Hochschule Osnabrück. „Die Tiere müssen aber verhaltensgerecht untergebracht sein“, leitete er seinen Vortrag zum Thema Kältestress bei Mutterkühen ein. So stehe es im Tierschutzgesetz.

Die Tierschutznutztierhaltungsverordnung legt darüber hinaus fest, dass Tieren, soweit für den Erhalt der Gesundheit erforderlich, ein ausreichender Schutz vor Witterungseinflüssen geboten wird. „Besonders belastend für Rinder ist das wechselhafte November- und Aprilwetter“, erklärte der Wissenschaftler den Teilnehmenden der vom Netzwerk Fokus Tierwohl organisierten Online-Veranstaltung.

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Fell als Wärmedämmung

„Rinder müssen die Körpertemperatur halten können“, erklärte Prof. Waßmuth. Bei einer hohen Luftfeuchtigkeit bzw. bei einer feuchten Witterung, verliert das Fell seine dämmende Wirkung. Zusätzlich kann es beim Liegen zu Wärmeverluste durch Kontakt mit dem Boden kommen, auch Wind kann dem Körper Wärmemengen entziehen.

Rinder passen sich an, um ihre Körpertemperatur bei einer sinkenden Umgebungstemperatur aufrecht zu halten: „Der Fellwechsel setzt früh ein“, nannte Prof. Waßmuth ein Beispiel. Außerdem beginnt die Bewegungsaktivität. Die Tiere suchen aktiv geschützte Bereiche auf. Ist kein Witterungsschutz vorhanden, wird die Herde unruhig und zieht von einer Ecke in die andere. Einen natürlichen Schutz vor der Witterung bieten bspw. Hecken oder Bäume. Vorsicht ist bei Laubbäumen geboten. Wenn diese im Winter keine Blätter mehr tragen, ist kaum Schutz vorhanden.

Trockener Unterstand wichtig

Es gibt außerdem die Möglichkeit von baulich, technischen Lösungen zum Schutz vor Wind und Regen. Diese sind allerdings oft genehmigungspflichtig. „Windschutz schützt nicht unbedingt vor Regen. Die Tiere müssen sich irgendwo das Fell trocknen können!“, machte Prof. Waßmuth deutlich.

Rinder können sich gegen Kälte schützen in dem sie die Körperschmalseite gegen den Wind drehen. In einem fortgeschrittenen Kältestadium komme es zur physiologischen (funktionellen) Regulation, so der Wissenschaftler: Das Kältezittern setzt ein. „Das ist eine natürliche Anpassungsreaktion, die allerdings nicht überstrapaziert werden sollte.“

Auswirkungen auf die Gesundheit

„Ist kein Witterungsschutz vorhanden, sinkt irgendwann die Bewegungsaktivität der Tiere, um Energie zu sparen“, so Prof. Waßmuth. Wenn keine eingestreute, bzw. trockene und gedämmte Liegefläche vorhanden ist, wirkt sich das negativ auf das Liegeverhalten und die Wiederkauaktivität, also schlussendlich auf die Gesundheit aus.

Wer Rinder im Winter draußen halten will, sollte die Wahl der Rasse beachten. Robustrassen können bspw. besser mit Kälte umgehen. „Die Anpassung an Kältestress lässt sich aber auch züchterisch begleiten, z.B. mit der Ausprägung des Fells“, erklärte er. Auch die Gewöhnung der Tiere an eine Winteraußenhaltung sei wichtig.

Nur gesunde Kühe dürfen im Winter außen gehalten werden. Kranke Tiere gehören in den Stall!“ - Prof. Dr. Ralf Waßmuth

Außerdem sollten im Winter keine Kälber geboren werden. „Kälber haben weniger thermoregulative Eigenschaften als adulte Tiere“, so der Wissenschaftler.

Wenn Betriebe ihre Rinder im Winter draußen halten, sollten die Flächen auch bei Schnee und Eis befahrbar sein. „Sie müssen jederzeit Futter auf die Weide bringen können, denn im Winter ist die Futteraufnahme höher als im Sommer“, erklärte der Referent. Das angebotene Futter darf nicht nass regnen, appellierte er. Zusätzlich muss die Wasserversorgung zu jeder Zeit sichergestellt sein.

Das Umfeld mit einbeziehen

Er empfahl, das Umfeld, bzw. die Öffentlichkeit mit einzubeziehen, wenn die Tiere im Winter draußen bleiben: „Informieren Sie das Kreisveterinäramt und stellen Sie Schilder auf, die besorgte Spaziergängerinnen und Spaziergänger informieren.“

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