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Haltungsformstufen

Label für die Milchviehhaltung

Basis, Bronze, Silber und Gold: Die DLG stellt ein Tierwohl-Label vor, das dem Handel erleichtern soll, Milch in die vier Haltungsformstufen einzuteilen. Auch QM+ befindet sich auf der Zielgeraden.

Lesezeit: 4 Minuten

Ab dem kommenden Jahr will der Handel auch Milch in die vier Haltungsformstufen einteilen (top agrar berichtete) und damit für mehr Transparenz im Kühlregal sorgen. Während QM-Milch sich in Haltungsformstufe 1 gruppieren lassen will und darüber hinaus einen neuen Standard namens „QM+“ ins Leben gerufen hat, der den Anforderungen von Haltungsformstufe 2 entspricht, stellt die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) nun ein neues, vierstufiges Label vor.

DLG-Tierwohl-Label

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Wie es in einer Pressemitteilung der DLG heißt, sei dieses im Austausch mit Landwirten, fachlichen Experten, Molkereien und dem deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) entstanden. Von Seiten des Einzelhandels seien die Aldi-Gruppe, die Bünting-Unternehmensgruppe, Edeka und Netto, Rewe und Penny sowie die Schwarz-Gruppe beteiligt gewesen. Das vierstufige System soll sich in die vier Stufen des LEH einordnen lassen und Auskunft über die tiergerechte Haltung von Milchkühen geben, erklärt die DLG weiter. Molkereien können das Label auf ihren Erzeugnissen als Mehrwert kommunizieren, sodass sich Verbraucher beim Einkauf bewusst für eine Verbesserung von Tierwohl entscheiden können.

Basis, Bronze, Silber und Gold

Auf Basis des DLG-Prüfprogramms Milchviehhaltung wird das DLG-Tierwohl-Label in vier Stufen ausgelobt: Basis, Bronze, Silber oder Gold. Es umfasst 36 Kriterien, die je nach Stufe in unterschiedlichem Umfang erfüllt werden müssen. Enthalten sind acht K.O.-Kriterien, die die Basisanforderungen der Haltungsform darstellen. Wenn sich Molkereien für das DLG-Programm Milchviehhaltung entscheiden, müssen sich Milchviehhalter einem bestimmten Prüfkonzept unterziehen: Laut DLG erfolgt die Zertifizierung des Milchviehbetriebs durch ein Vor-Ort-Audit mit Stall- und Dokumentenprüfung. Dafür zuständig sind Zertifizierungsstellen im Auftrag der Molkereien durch DLG-geschulte und zugelassene Auditoren. Der Auditor wird mithilfe einer Software durch das Audit geführt. Wenn alle Daten erhoben und eingetragen wurden, wird das Ergebnis per Internetverbindung sofort berechnet. Mit dem Molkereiaudit werde im Rahmen des DLG-Programms Milchviehhaltung sichergestellt, dass die Rückverfolgbarkeit durch eine Chargenkennzeichnung im gesamten Unternehmen und auf allen Prozessstufen jederzeit gegeben ist. Ziel sei, ein Verwechseln oder Vermischen der Milch ausschließen zu können.

Janna Künzel, DLG-Projektleiterin Mehrwertprogramme, erklärt gegenüber top agrar: „Wir rechnen damit, dass für die Stufen 3 (Silber) und 4 (Gold) in den ersten Monaten des nächsten Jahres gelabelte Milchprodukte im Handel zu kaufen sind. Wir bearbeiten bereits Anfragen mehrerer Molkereien, Private wie Genossenschaftliche, und gehen davon aus, dass die Anfragen weiter steigen werden.“

Zielgerade bei QM+

Auch die Verhandlungen zu QM+ von QM-Milch befänden sich auf der Zielgeraden, wie ein Kenner der Branche durchblicken lässt. Zwar seien die finalen Punkte des Finanzierungsmodells noch nicht vollständig abgestimmt zwischen Lebensmitteleinzelhandel, Landwirtschaft und Molkereien, man habe sich aber darauf geeinigt, dass mit QM+-gelabelte Produkte voraussichtlich am April im Kühlregal stehen.

„Für QM+ ringt man derzeit um die Höhe des Zuschlags für den zusätzlichen Aufwand für Milcherzeuger und Molkerei“, bestätigt Dr. Björn Börgermann vom Milchindustrie-Verband (top agrar berichtete). Er ordnet die Thematik ein: "Der LEH möchte haltungsform.de auch für Milchprodukte ab 2022. Systemgeber ist die Initiative Tierwohl, die verschiedene Programme anerkennen kann. Dazu zählen QM+, DLG, der Deutsche Tierschuzubund oder ProWeideland – anerkannt ist bislang aber noch kein System außer "Für mehr Tischutz" vom Deutschen Tierschutzbund."

Sowohl die DLG als auch QM-Milch hätten 2021 neue Systeme dafür erarbeitet, werben dafür und bieten diese an. "Wobei der LEH gezielt in den QM e.V. eingetreten ist, um dort gemeinsam einen Standard für die Branche zu entwickeln", erklärt Börgermann. Die Standards selbst seien inzwischen so weit arbeitsfähig. Aktuell sei noch nicht absehbar, wer in der Breite und Zukunft das Rennen macht, sagt der MIV-Sprecher und ergänzt: "Die nächsten Wochen werden entscheidend sein für eine (QM+)-Lösung mit Zuschlägen für Erzeuger und Molkerei oder ein am freien Markt bilateral verhandeltes Auskommen."

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