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topplus "Absolut uneinsichtig"

Nach Tierschutzskandal: Nabu verklagt Landkreis Leer wegen Zwangs-Aus der Heckrinderhaltung

Bis zum 30. September muss der Nabu Niedersachsen sein Konik- und Heckrinderprojekt bei Leer einstellen. Der Verein könne den Tierschutz nicht gewährleisten. Dagegen klagen die Umweltschützer.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit im Mai Bilder von verletzten Rindern auf einer Nabuweide in Niedersachsen die Runde machten, streiten der Landkreis Leer und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) über das Wildtierprojekt im Thedingaer Vorwerk. Der Kreis verlangt, dass die Tierhaltung beendet wird. Dagegen klagen die Naturschützer.

Laut NDR hält der Verein auf vier Ganzjahresweiden nördlich von Leer seit rund 20 Jahren Heckrinder und Koniks. Nach den Vorfällen im Mai sieht die Kommune den Tierschutz nicht mehr gewährleistet und fordert von den Naturschützern, das Projekt bis zum 30. September zu beenden. Sollte der Nabu die Tiere bis zu diesem Zeitpunkt nicht von der Weide geholt haben, drohen Zwangsgelder von bis zu 50.000 €.

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Der Landkreis wirft dem Nabu vor, sich nicht an die Vorschriften gehalten zu haben. Heckrindern fehlten demnach die vorgeschriebenen Ohrmarken, einige Tiere seien schlecht ernährt. Bei 50 Rindern und 20 Ponys habe es der Verein versäumt, vorgeschriebene Bluttests durchführen zu lassen. Seit Mai hätten zudem drei Heckrinder und zwei Ponys eingeschläfert werden müssen. Die Tiere seien zudem so stark verwildert, dass eine Annäherung für Menschen nicht ohne Gefahr möglich sei, heißt es.

Nabu hält Vorwürfe für „ziemlich absurd“

Nabu-Landeschef Holger Buschmann findet das „ziemlich absurd". Seine Leute hätten im April von den fehlenden Blutproben erfahren. Daraufhin habe man das Veterinäramt informiert und um Fristverlängerung gebeten, die abgelehnt wurde. Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch gab er zwar Fehler zu, es habe jedoch auch ein Missverständnis gegeben.

Unterversorgt seien die Tiere jedenfalls nicht. Drei Kälber seien verletzt beziehungsweise krank gewesen. Buschmann sagte aber auch, dass die Anzahl der Tiere deutlich von dem abweiche, was einst vereinbart worden sei.

Nabu scheitert an staatlichen Tierhaltungsregeln

Laut NDR kommunizieren der Landkreis und der Landeschef nur noch über Anwälte. Der Nabu kritisierte sich widersprechende Auflagen durch einzelne Ämter des Landkreises. Anordnungen seien aufgrund des Tierschutzes nicht durchführbar, das Projekt Weidetierhaltung unter den aktuellen Umständen nicht aufrecht zu erhalten, sagte Buschmann. Es gebe bereits drei Klagen gegen den Landkreis, zwei weitere dürften dazukommen.

Abgesehen davon hält Buschmann ein schnelles Ende des Projektes für nicht umsetzbar. "Das ist eine unmögliche Frist, ein Massaker an trächtigen Kühen", sagte er laut NDR. Zwei bis drei Jahre würde es dauern, das Projekt tierschutzgerecht aufzulösen. Die wilden Tiere ließen sich nicht einfach einfangen und abtransportieren. Daher gehe man den Klageweg.

„Buschmann muss zurücktreten“

Der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele wundert sich derweil, warum Buschman nach so einem "Tierhaltungsskandal" und dieser Uneinsichtigkeit überhaupt noch im Amt ist. Zu einem Eingeständnis der eigenen Überforderung und der gravierenden Fehler des Nabu, die zu diesem Desaster geführt haben, sei er nicht in der Lage. Stattdessen drohe Buschmann dem Landkreis mit Klagen, empört sich Thiele.

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