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topplus Rundstall für Biomilchkühe

Rundum ausweichen möglich

Für ihre Biomilchkühe hat Familie Luring den perfekten Stall gefunden: Hier können sich die horntragenden Kühe gut ausweichen. Die freie Liegefläche und das gute Stallklima sind weitere Pluspunkte.

Lesezeit: 3 Minuten

Chonda und Harry Luring aus Onstwedde in den Niederlanden haben ihren Milchviehbetrieb mit 100 Kühen vor 13 Jahren auf Bio umgestellt. Kurz darauf bauten sie einen runden Strohstall. Das hatte mehrere Gründe.

Zu dem bewussten Systemwechsel zählte für die Landwirte auch, die Bodenfruchtbarkeit zu fördern und zwar mit Mist statt Gülle. Deshalb wollte Harry Luring eine Strohliegehalle an den Liegeboxenlaufstall mit Güllekeller anbauen. Durch Zufall stieß er auf das Rundstall-Konzept der Firma ID Agro.

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Nach mehreren gemeinsamen Besuchen bei englischen Betrieben war er vom Stallklima und dem Kuhkomfort überzeugt. Außerdem hat die freie Liegefläche im Rundstall einen weiteren Vorteil für den Biobetrieb, erklärt der Landwirt: „Unsere Kühe mit Hörnern können sich darin sehr gut ausweichen, weil es keine Sackgassen oder Ecken gibt!“ So baute er 2015 den Rundstall neben das bestehende Altgebäude, das heute unter anderem als Rinderstall und als Vorwartehof für den weiter genutzten Melkstand dient.

Runder Gülle-Keller

Der Rundstall mit außen liegendem Futtertisch hat einen Durchmesser von 45 m. Das Besondere ist der 4 m breite Laufgang mit Spaltenboden und Güllekeller, der am Futtertisch verläuft und den inneren Strohbereich als Kreis umfasst. „Zusätzlich zum Mist wollten wir auch etwas Gülle fürs Grünland nutzen können“, begründet der Landwirt. Der Güllekeller ist dabei nicht ganz rund, sondern als 24-Eck angelegt.

Tränken und Kuhbürsten sind auf dem Laufgang installiert. Drei Stufen führen 60 cm herunter zu der 1.200 m2 großen Strohliegefläche. Zum Misten gibt es zwei gegenüberliegende Rampen. Der Landwirt entmistet in der Wintersaison alle zwei Monate die gesamte Fläche. Im Sommer sind die Kühe Tag und Nacht auf der Weide, haben aber Zugang zum Stall.

Der Rundstall hat keinen separaten Abkalbe- oder Trockensteherbereich. Alle Kühe kalben im Frühjahr ab. Wenn ein Teil der Herde bereits in Milch ist, unterteilt der Landwirt die Liegefläche mit Weidezaundraht.

Damit sich die horntragenden Kühe auch beim Fressen nicht verletzen, sind die rundherum laufenden Selbstfangfressgitter mit einem extra weiten Abstand von 1 m verbaut.

Einstreuen per Knopfdruck

Das Einstreuen der Liegefläche übernimmt eine Anlage, die auf Knopfdruck startet. Dazu ist ein Schienensystem verbaut, das kreisförmig unter dem Dach verläuft. Daran hängt eine Ladefläche, die zwei etwa 400 kg Strohballen trägt.

Ein Schneckensystem zerkleinert und verteilt das Stroh über der Liegefläche der Kühe. Die Schienen laufen vom Stall in eine angrenzende Halle, wo der Landwirt die Ballen mit einem Teleskoplader aufladen kann. „Das System ist einfach und gut. Wir streuen je nach Bedarf im Winter 2 bis 3 große Strohballen pro Tag ein“, erklärt der Landwirt. Einen Teil baut er selbst an und kauft rund 150 t Stroh pro Jahr zu.

Werbung für den Hofladen

Chonda und Harry haben drei Kinder, die aber nicht den landwirtschaftlichen Betrieb übernehmen. Doch die älteste Tochter Marijke betreibt eine Hofkäserei und vermarktet Käse, Milch und weitere Zukaufprodukte im Hofladen. Dabei ist der Rundstall für die Biomilchkühe auch bei den Kunden und Hofbesuchern beliebt.

Für den Rundstall inklusive Einstreutechnik hat der Betrieb rund 465.000 € investiert. Chonda und Harry Luring hoffen, dass sich für die Landwirtschaft ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin aus der Familie oder außerfamiliär findet. Denn sie sind überzeugt: „So, wie unser Betrieb jetzt aufgestellt ist, ist es ein zukunftsfähiges Konzept für nachfolgende Generationen.

Zwei weitere Reportagen zu runden Ställen für Mastbullen bzw. eine Mutterkuhherde lesen Sie hier:

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