Das Bundesagarminsterium (BMEL) möchte mit dem Verbundprojekt „Weiterentwicklung von Methoden zur Erfassung, Modellierung und Beurteilung des Emissionsgeschehens in Nutztierställen“ (EmiMod) die Klimawirkung von Tierwohlställen besser erforschen. Dazu stehen für den Zeitraum von 2023 bis 2026 insgesamt 10,5 Mio. € zur Verfügung, wie das BMEL mitteilt. Agrarminister Cem Özdemir übergab gestern am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie die entsprechenden Förderbescheide.
Bisher können tierwohlgerechte Ställe mit Auslauf und freier Lüftung aufgrund fehlender Daten emissions- und klimaschutztechnisch nur schwer beurteilt werden. Denn die Emissionen können nicht, wie in geschlossenen Ställen, an einem Punkt gemessen werden. Das Projekt EmiMod soll diese Datenlücke schließen.
Die Forschenden wollen einfache und kostengünstige Methoden emtwickeln, mit denen die Emissionen bestimmt und in Praxisställen eingesetzt werden können. Sie untersuchen dabei Treibhausgase, Ammoniak und Geruch sowie Bioaerosole, wie z. B. Bakterien, Viren und Schimmelpilze. Methodisch nehmen die Forscher unter anderem Messungen in Ställen, Simulationen im Windkanal, Computer-Modellierungen und KI-Anwendungen vor.
Genehmigung von Tierwohlställen im Rahmen der TA-Luft
Auch für die privilegierte Genehmigung von Tierwohlställen im Rahmen der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) seien die Ergebenisse wichtig. Das Projekt schaffe Grundlagen der Rechts- und Planungssicherheit für die tierwohl- und klimaschutzorientierte Transformation der Landwirtschaft, so das BMEL. Dadurch werde es zu einem wichtigen Baustein beim Umbau der Tierhaltung.
Koordiniert wird das Verbundprojekt vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) in Darmstadt. Weitere Projektnehmer sind das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB), die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Universität Hohenheim, die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, das Thünen-Institut und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA).