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topplus Produktionsrhythmus in der Ferkelerzeugung

Darum schwört Sauenhalter Hendrik Aubke auf den 3-Wochenrhythmus

Familie Aubke setzt alle drei Wochen Ferkel ab. Dadurch können Vater und Sohn die meisten Arbeiten vom Abferkeln bis zum Absetzen in einer Woche erledigen.

Lesezeit: 4 Minuten

Auf dem Betrieb Aubke im niedersächsischen Glandorf (Landkreis Osnabrück) ferkeln die Sauen alle drei Wochen ab. Der Hof ist ein klassischer Familienbetrieb. Hendrik Aubke (27) managt die insgesamt 280 Sauen im geschlossenen System zusammen mit seinem Vater Heinz (58). Neben den beiden Betriebsleitern gehört ein Auszubildender und eine Aushilfskraft zum Team. Mutter Angelika kümmert sich um die Büroarbeit.

Schnell gelesen

- Der 3-Wochenrhythmus eignet sich vor allem für Familien mit wenigen Fremdarbeitskräften.

- Die meiste Arbeit konzentriert sich auf die Woche zwischen Abferkeln und ­Absetzen. An den übrigen Tagen bleibt Zeit für andere ­Betriebszweige.

- Die Auslastung der Stallplätze ist durch die längeren Leerstandszeiten weniger ­optimal.

- In Zukunft könnte sich die Familie ­vorstellen, auf den 2-Wochenrhythmus zu wechseln. Das würde den anstehenden Umbau des Deckzentrums erleichtern.

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Wenig Arbeit am Wochenende

Alle Arbeiten in der Schweinehaltung finden seit über 25 Jahren in einem festen Rhythmus statt, der sich alle drei Wochen wiederholt (siehe Übersicht). Die 280 Sauen teilen sich in insgesamt sieben Gruppen und eine Leergruppe auf. Jede Gruppe besteht aus 40 Sauen.

Im Abferkelstall befinden sich parallel immer zwei Gruppen. Das Abferkeln konzentriert sich auf die Tage Donnerstag und Freitag. Am Samstagmittag sind nach dem Wurfausgleich die wichtigsten Aufgaben erledigt, sodass an den Wochenenden nur die Routinearbeiten im Stall anstehen.

Die Sauen säugen ihre Ferkel normalerweise 28 Tage lang. Große Ferkel setzen Aubkes bereits eine Woche eher ab, sodass die freien Sauen als Ammensauen eingesetzt werden können.

Aubkes nutzen im Abferkelstall eine fest installierte Beifütterung. Sie versorgt die Saugferkel ab dem dritten Lebenstag zunächst mit Milchaustauscher und später mit dem ersten flüssigen Prestarter. Der Aufwand lohnt sich: Im Schnitt erzielen die Ferkel Absetzgewichte von über 8 kg. Und auch die Sauen sind weniger stark abgesäugt.

In der Woche nach dem Abferkeln setzt die Familie dann mittwochs etwa 550 Ferkel ab. Um zusätzlichen Stress am Absetztag zu vermeiden, erhalten die Saugferkel alle notwendigen Impfungen bereits eine Woche vorher. In der angeschlossenen Ferkelaufzucht mit insgesamt 1.600 Plätzen sind drei Gruppen untergebracht. Hier ist ebenfalls eine Flüssigfütterung installiert. „Die Schweine haben weniger Stress, weil wir die Fütterung nicht umstellen“, weiß Hendrik Aubke. Das Futter mischt die Familie zum Großteil selbst.

Mast integriert

Nach dem Waschen des Abferkelstalls folgen einige ruhigere Tage im Sauen-stall, an denen abgesehen vom Besamen und Routinearbeiten keine größeren Arbeiten anfallen. „In dieser Zeit können wir uns etwas mehr um andere Betriebszweige, wie den Ackerbau und die Schweinemast, kümmern“, freut sich Hendrik Aubke. Die Familie bewirtschaftet neben der Schweinehaltung etwa 160 ha Ackerland mit überwiegend eigenen Maschinen. „Aber auch Auszeiten und Urlaube lassen sich besser einrichten“, weiß der Junglandwirt.

Zum geschlossenen System gehören 2.700 Mastplätze. Weil der Verkauf der Mastschweine mit der arbeitsintensiven Abferkelwoche zusammenfällt, übertragen Aubkes das Stallwaschen an eine Aushilfskraft. „So können wir uns nach dem Verladen der Schweine tagsüber auf die ferkelnden Sauen konzentrieren“, erklärt der Agrarbetriebswirt.

Ein Manko ist die geringere Auslastung der Stallplätze.
Hendrik Aubke

Zur Arbeitserleichterung trägt außerdem bei, dass alle Ställe auf dem Hof direkt miteinander verbunden sind. So können Aubkes die Sauen und Ferkel umtreiben, ohne sie auf einen Viehwagen verladen zu müssen. Das spart Zeit und verbessert die Tiergesundheit, denn die Wege der verschiedenen Altersgruppen kreuzen sich im Betrieb nicht.

Insgesamt ist die Familie mit der Arbeitsorganisation im Sauenstall deshalb sehr zufrieden. „Ein Manko ist allerdings, dass die Abferkelplätze in diesem Rhythmus durch die längeren Leerzeiten nicht optimal ausgelastet sind. Das erhöht die Baukosten“, gibt Hendrik Aubke zu bedenken.

Künftig Rhythmuswechsel?

Bis Februar 2029 müssen alle Sauenhalter in Deutschland ihr Deckzentrum auf Gruppenhaltung umbauen, wenn sie weiterhin Sauen halten wollen. Für Aubkes kommt eine bauliche Erweiterung des Deckzentrums aus Kostengründen nicht infrage.

Stattdessen denken sie darüber nach, die Ferkelproduktion auf den 2-Wochenrhythmus umzustellen. „Dadurch werden die Sauengruppen kleiner und wir kommen voraussichtlich mit dem Platzangebot in unserem bisherigen Deckzentrum aus“, erklärt Hendrik Aubke. Durch die eigene Mast hätte die Familie auch mit kleineren Ferkelpartien keine Probleme.

Die damit verbundene kürzere Säugezeit der Ferkel würden Aubkes in Kauf nehmen. „Durch die Beifütterung im Abferkelstall können wir die weggefallenen Säugetage kompensieren“, zeigt sich Hendrik Aubke zuversichtlich.

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