Großbrand

Auf Schweinezuchtanlage in Alt Tellin soll Stall der Zukunft entstehen

Die Schweinezuchtanlage in Alt Tellin wird nach dem Großbrand Ende März nicht eins-zu-eins wiederaufgebaut. Geplant ist ein "Stall 4.0" mit bundesweitem Modellcharakter.

von Christina Selhorst Christina Selhorst
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Bei einem Brand in einer der größten EU-Schweinezuchtanlagen im vorpommerschen Alt Tellin sind Ende März Zehntausende Schweine ums Leben gekommen. Der Landtag in Mecklenburg-Vorpommern hat sich am heutigen Mittwoch mit dem tragischen Unglück befasst. Redner aller Fraktionen waren sich laut Landwirtschaftsministerium einig, dass „eine reine Tierproduktion, wie sie die Anlage darstellte, von niemandem mehr akzeptiert würde“.

Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus erklärte, dass er einen Wiederaufbau der Anlage nicht unterstützen werde. Dies sei auch nicht nötig: „Ich habe mit dem Eigentümer und den Geschäftsführern der abgebrannten Zuchtanlage gesprochen und bin froh, dass auch sie erkennen, dass solche Betriebe nicht in die Zeit und nicht nach Mecklenburg-Vorpommern passen.“ Einen Wiederaufbau der Sauenzuchtanlage, so wie sie bisher genehmigt war, werde es nicht geben. Backhaus habe sich mit den Besitzern darauf verständigt, in Alt Tellin ganz neue Wege zu gehen.

Auf Standort entsteht Modellanlage

Auf der Anlage in Alt Tellin soll eine Modellanlage der Zukunft entstehen – ein „Stall 4.0“. Backhaus Anspruch ist eine bodengebundene Landwirtschaft mit zwei Großvieheinheiten je Hektar und Stallungen, die den neuesten wissenschaftlichen und technischen Kenntnissen entsprechen. Zudem soll die Anlage "gute Arbeitsplätze" schaffen.

Für solch ein Projekt müssten viele Menschen zusammenarbeiten. Das könnte laut Ministerium in einem Beirat geschehen, bestehend aus Mitgliedern der Gemeinde, des Landkreises und der Verbände zum Beispiel BUND und Tierschutzbund. Zusätzlich sollt das Projekt wissenschaftlich begleitet werden – zum Beispiel durch das Thünen-Institut. Verabredet wurde, dass die LFD nun einen Konzeptvorschlag erarbeitet, damit wir möglichst bald ins Handeln kommen.


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