Der dänische Fleischproduzent Danish Crown (DC) muss Kapazitäten abbauen, weil das Schlachtschweineangebot sinkt. Wie das genossenschaftliche Unternehmen mitteilte, sollen insgesamt 350 Arbeitsplätze wegfallen, davon 275 am Standort Sæby und 75 in Ringsted.
Die nach dem Ukraine-Krieg stark gestiegenen Preise für Energie und Futtermittel hätten auf Seiten der Landwirte zu wirtschaftlichen Einbußen geführt, da die Erzeugerpreise nicht im gleichen Maß gestiegen seien. Dies führe zu einem rückläufigen Schweineangebot, auf das nun reagiert werden müsse, so das Unternehmen.
DC hat nach eigenen Angaben nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland einen starken Anstieg der Lieferungen von Schweinen verzeichnet, da weniger Lebendtiere ausgeführt wurden. Deshalb wurden in den Schlachthöfen im ganzen Land Hunderte von neuen Mitarbeitern eingestellt.
Die rekordverdächtigen Futtermittel- und Energiekosten hätten nun aber viele Erzeuger dazu veranlasst, ihre Produktion zu reduzieren oder ganz einzustellen „Seit Herbst 2020 und bis vor ein paar Wochen hatten wir fast ständig mehr schlachtreife Schweine, als wir schlachten konnten. Jetzt sieht das Bild ganz anders aus, und es tut weh, dass wir uns jetzt von etwa 350 talentierten Mitarbeitern verabschieden müssen“, erklärte DC-Produktionsdirektor Per Laursen.
Laut vorläufigen Erhebungen des dänischen Dachverbandes der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) hat das Schlachtaufkommen von Januar bis Anfang September gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,2 % abgenommen; der Schweinebestand ist im Juli gegenüber der Vorjahreserhebung um 7,5 % auf 12,18 Mio. Tiere gesunken.
In Deutschland war der Rückgang der Schweineschlachtungen im bisherigen Jahresverlauf mit einem Minus von mehr als 9 % noch sehr viel stärker ausgeprägt als in Dänemark. Analysten gehen davon aus, dass auch hierzulande Schlacht- und Verarbeitungskapazitäten abgebaut werden müssen.